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Aktualisiert: 22. Mai 2025


Die eine Karte war von dem Marquis de Curbière, die andere von dem Hospitalarzt Doktor Kropp. Das Schreiben aber trug die ihr bekannte Handschrift des Direktors des Krankenhauses, Doktor Stede, der seinem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck gab, daß Imgjor nicht mehr in das Hospital zurückkehren wolle.

Es wird sich ein Ort finden, wo ich mir mein Brot werde verdienen können.“ „Wie? In der That?“ stieß Kropp in höchster Ueberraschung, aber zugleich mit einem Ausdruck heraus, der bewies, daß sich etwas anderes, daß sich eine glückselige Hoffnung in ihm regte. „Ich bitte, ich bitte, schenken Sie mir Ihr Vertrauen!

Sie überlegte, ob sie Kropp von den inzwischen eingetretenen Vorfällen in ihrer Familie Mitteilung machen solle. Sie schwankte aber schon deshalb, weil sie sich vor einer abermaligen Enttäuschung fürchtete. Die furchtbaren Erfahrungen der letzten Zeit hatten ihr Mißtrauen gegen jedermann eingeflößt.

Können Sie sich denn nicht vorstellen, daß es auch fruchtbringend ist, im Kleinen zu wirken, gnädigste Komtesse?“ wandte Kropp vermittelnd ein.

Und als sich dann, während sie dahin schritten, weitere Erörterungen entwickelten, als Kropp erfuhr, welche Bewandtnis es mit Kollund und mit der Blinden habe, als sich herausstellte, daß Imgjor lediglich aus Mitleid der Alten die Wohnung täglich reinige und ihr vorlese, stand er plötzlich still und richtete einen bewundernden Blick auf das junge Mädchen an seiner Seite.

Er teilte ihr überdies mit, daß Doktor Kropp von dort ebenfalls seinen Abschied genommen und sie besuchen werde, um ihr eine Bitte vorzutragen. Einen Augenblick vertiefte sich Imgjor nach Lesen dieser Zeilen in ein stilles Nachdenken, dann griff sie nochmals nach den beiden Karten.

Sie hielt es nicht für unmöglich, daß auch Kropp seine Haltung ändern werde, wenn sie ihm erklärte, daß sie plötzlich ein armes, des Ansehens, ihres vornehmen Namens und Reichtums beraubtes Wesen sei. Aber weil doch wieder ein trotziges Verlangen in ihr saß, mit allem aufzuräumen, zu wissen, was Weizen und was Spreu sei, entschloß sie sich schließlich gerade zu einer rückhaltslosen Eröffnung.

So überlegte sie abermals. Nachdem sich Imgjor eben abends in ihrem Wohngemach eingerichtet hatte, wurde an der Klingel gezogen, und Doktor Kropp erschien, um verabredetermaßen über seinen Besuch bei Kollund Bericht abzustatten. Und Imgjor trat ihm mit nicht geringer Spannung entgegen und that schon, bevor er noch Platz genommen, eine Frage nach dem Ergebnis.

Und Imgjor wollte ihm auch Antwort erteilen, aber da es in diesem Augenblick bereits zwölf vom Kirchturm schlug, wurde sie daran erinnert, daß sie um diese Zeit Kollund das Geld einzuhändigen habe. Sie erhob sich deshalb sogleich wieder und gab Kropp die Erklärung, daß sie fort müsse, daß ihr jetzt die Zeit fehle.

Und da fand sie beim Umwenden auf der Rückseite der vom Doktor Kropp abgelegten die mit Bleistift geschriebenen Worte: „Bitte, Ihnen morgen vormittag gegen zwölf Uhr wieder aufwarten zu dürfen

Wort des Tages

ungemuth

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