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Aktualisiert: 18. November 2025


Dann aber schießt das helle Wasser ihm aus den Augen, in den Mundwinkeln zuckt's wie in den gichtigen Beinen und in einer Anwandlung von Übermut jauchzt der Alte und hebt die Beine, als wollt' er wie die Gebirgler schuhplatteln. Im selben Augenblick taucht im Menschengewühl auch die Kräuterliese auf und strebt, mit zwei Lebzeltenherzen bewaffnet, der Gruppe der Glückseligen zu.

Daß ich die alte Kräuterliese bin, ein runzlig altes Weible, das weißt du! Daß auch ich einst ein schmuckes Ding war wie du anjetzo, das kannst du nicht wissen, weil es damals noch keine Gifttochter gegeben hat!“ „Oh, das schlimme, häßliche Wort!“ „Na, nur nicht übertrieben sein, Maidle! Dein Elternhaus ist nun einmal der Gifthof und dieser Heimat brauchst du dich nicht zu schämen!

Unter Kaspars Blick erschauernd, erwidert Klärle endlich dessen Gruß, zaghaft, etwas schüchtern, und fügt unsicher hinzu: „Was führt dich so früh herein in den Tann?“ Frisch und schneidig klingt es aus Kaspars Mund: „Einen Heiltrank will ich holen von der Kräuterliese!“ „So! Bist selber krank oder jemand auf deinem Hof?“

Und über den gewaltigen Forst blaut ein entzückender Himmel und gleißend Gold sendet die Sonne herab, verklärend und belebend. Durch den Tann schreitet auf dem weichen, taunassen Pfade der Jungbauer vom Jörgenmicheleshof eilig der Teerschweelerhütte am Moserkopf zu; Kaspar will einen Heiltrank für eine kranke Kuh von der Kräuterliese holen.

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