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Kaspar zuckt erschrocken zusammen und sucht in arger Verlegenheit ein Fläschchen zu verbergen, indes er stottert: „Je, der Gifter in eigener Person!“ Der Alte faßt sich und begrüßt den Jungbauer: „Bist ja doch zu Hause, Kaspar! Mit Verlaub setze ich mich, bin von der Rennerei am heutigen Vormittag arg müde, und mein Gehwerk taugt nichts mehr!“ „Ja ja! Nimm Platz, Gifter!

Liese fertigt den Jungbauer kurz ab: „Weiß schon, was du willst! Hier ist der Trank für die Kuh, er kostet einen Groschen! Und Narren seid ihr beide, Narren, ausgesprochene Narren! Mach' weiter! Seid lästige Leute!“ Kaspar weiß nicht, was er sagen soll ob solcher Behandlung.

Und über den gewaltigen Forst blaut ein entzückender Himmel und gleißend Gold sendet die Sonne herab, verklärend und belebend. Durch den Tann schreitet auf dem weichen, taunassen Pfade der Jungbauer vom Jörgenmicheleshof eilig der Teerschweelerhütte am Moserkopf zu; Kaspar will einen Heiltrank für eine kranke Kuh von der Kräuterliese holen.

Gleich dem Vater hat auch Klärle den Kaspar erblickt, und siedheiß ward ihr dabei; es ist ihr, als schlüge das Herzblut bis in die Kehle hinauf und würde ihr der Hals zugeschnürt. Gern würde sie davonflüchten wie ein hochgemachtes Reh, aber sie ist gleich den Ihrigen eingekeilt, und ein Durchdrücken würde so langsam vor sich gehen, daß der rücksichtslos vordrängende Jungbauer doch noch früher an der Bude sein würde. Warum auch flüchten vor ihm? fragt sich Klärle blitzschnell, und bleibt wie angewurzelt stehen.