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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Es war am folgenden Abend. Schon seit einer Stunde hatte Kollund, der einstige Geistliche und jetzt den neuen Ideen mit feurigem Eifer huldigende Wanderprediger seinen Vortrag beendet, hatte der stets nach solchen Verheißungen hungernden Welt erklärt, daß Christus im Grunde nichts anderes gewollt, als was sie selber jetzt in größerer Gemeinschaft anstrebten.
In ihm, dem Prediger Kollund, saß das, was einem Christus, einen Mahomed den Stab in die Hand gedrückt. Er war der berufene Vorkämpfer für die neue Lehre. Endlich hatte sie ihn gefunden. Nachdem Imgjor mit Kollund verabredet hatte, daß sie sich noch einmal wiedertreffen wollten, nahm sie allein den Weg von Sommerlyst zu Fuß zurück.
„Ah, welch' ein edles, selbstloses Wesen sind Sie, Komtesse! Wahrlich, man sucht Ihresgleichen vergebens! Aber wie vertrauensvoll sind Sie auch noch! Nicht einen Oer dürfen Sie dem Betrüger Kollund geben. Es ist ja alles erlogen! Die Umstände benutzt er, um Ihnen Geld aus der Tasche zu locken. Ich bitte Sie dringend, geben Sie mir die Sache in die Hand.
Und Imgjor wollte ihm auch Antwort erteilen, aber da es in diesem Augenblick bereits zwölf vom Kirchturm schlug, wurde sie daran erinnert, daß sie um diese Zeit Kollund das Geld einzuhändigen habe. Sie erhob sich deshalb sogleich wieder und gab Kropp die Erklärung, daß sie fort müsse, daß ihr jetzt die Zeit fehle.
Sagen Sie ihm, oder wenn ein Bote kommt, diesem, ein befreundeter Herr werde Herrn Kollund zur Erledigung der Angelegenheit besuchen. Ich bringe Ihnen alles in Ordnung, verlassen Sie sich darauf! Nur das Lokal, wenn solches wirklich bezahlt werden muß, und die Kosten für die Inserate werde ich ihm vergüten, und er wird sich damit zufrieden geben.
In den Zeitungen war mitgeteilt worden, daß der frühere Geistliche Kollund in Sommerlyst einen von Tausenden besuchten Vortrag gehalten und daß die bekannte Grevinde Lavard demselben nicht nur von Anfang bis zu Ende beigewohnt und ihm sehr lebhaft Beifall gezollt, sondern auch noch mit dem Redner später lange Nachtstunden allein konferiert habe.
Sie konnte es nicht erwarten, die Beziehungen zu ihm abzubrechen, auch ihm die Erklärung zu geben, daß sie keinen öffentlichen Vortrag halten wolle. Sie nahm deshalb kurz und schroff das Wort und sagte: „Unser Gespräch hat mich belehrt, daß wir nicht, wie ich hoffte und glaubte, zu einander passen, Herr Kollund. Ich bin infolgedessen auch zu dem Entschluß gelangt, übermorgen nicht zu sprechen.
So überlegte sie abermals. Nachdem sich Imgjor eben abends in ihrem Wohngemach eingerichtet hatte, wurde an der Klingel gezogen, und Doktor Kropp erschien, um verabredetermaßen über seinen Besuch bei Kollund Bericht abzustatten. Und Imgjor trat ihm mit nicht geringer Spannung entgegen und that schon, bevor er noch Platz genommen, eine Frage nach dem Ergebnis.
Da sie sich nun der Fesseln entledigt, da sie keine Rücksichten auf ihre Familie mehr zu nehmen hatte, wollte sie wieder die größeren Ideen zu verwirklichen suchen. Vielleicht würde Kollund ihr Partner werden, vielleicht fand sie bei diesem, von den reinsten Absichten erfüllten Volksfreunde eine Unterstützung ihrer selbstlosen Bestrebungen. Er hörte ihr auch, ohne sie zu unterbrechen, zu.
Nach diesen Worten verließ sie mit einem entschlossenen Blick das Gemach. In einem Hinterzimmer des Wirtshauses in der Nähe des Tivoli saß an demselben Abend der Wanderprediger Kollund mit Imgjor Lavard. Sie hatte ihm geschrieben, daß sie ihn sprechen wolle, und er hatte geantwortet, daß er sich am Abend, nach einem Vortrage in der Umgegend, zu ihrer Verfügung halte.
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