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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Knoll hingegen war beliebt, und wenn er Engelhart zur Zielscheibe seines Witzes machte, sahen sie auch diesen mit günstigeren Augen an, weil sie über ihn lachen konnten. Sie standen fest auf ihren Füßen, die Studenten und Studentlein. Jeder verübte mit dem, was er besaß, und war es noch so wenig, greulich viel Lärm und Geklapper, so daß seiner Armseligkeit nicht beizukommen war.
Ihm näherte sich Engelhart schüchtern, bereit, eine Überlegenheit anzuerkennen, die sich so selbstherrlich gab und die keinen Widerspruch, sondern nur Bewunderung erfuhr. Benedikt Knoll ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, seine erzieherischen Ideen zu verwirklichen, und am lebhaftesten experimentierte er dann an Engelhart, wenn er an den Mädchen willige und andächtige Zuhörerinnen hatte.
Es kam auch ein junger Mensch namens Benedikt Knoll ins Wahrmannsche Haus, gleichfalls ein Student, siebzehn Jahre alt, also drei Jahre älter als Engelhart, und dieser gewann durch Scharfsinn und vielfaches Wissen dort eine geistige Oberherrschaft, ja eine Art Tyrannei.
Lauer Frühlingswind strich durch den Park, in dem er ging, durch die hohen Fenster des Konzertsaals fiel das Licht auf die schwarzen Bäume. Es war, als würde der Walzer drinnen von Geistern gespielt, die Menschheit lag im Todesschlaf, er allein war der Lebende, für ihn allein war die Welt entstanden. Benedikt Knoll schrieb: »Wenn Du ernsten Willen hast und Notabene Geld, so komm.
Diese Andacht des Alleshinnehmens und Alleseinsaugens kam dem kritischen Knoll verdächtig vor, er ärgerte sich über die zage Verschleierung des Ausdrucks, wenn Engelhart von der Zukunft und seinem künftigen Beruf sprach. »Da dich dein Vater zum Kaufmann machen will, so tu nicht, als ob du zu was Besserem geboren wärst,« schalt er grob; »du gehabst dich, als ob’s eine Schande wäre, aber es sitzen noch ganz andre Leute wie du auf dem Drehsessel.«
Doch Engelhart war satt von jenen, es verlangte ihn nicht mehr nach ihrer Gesellschaft. »Wie willst du überhaupt vorwärts kommen mit deiner beispiellosen Anmaßung?« fuhr Knoll fort. »Ich – anmaßend?« flüsterte Engelhart erstaunt und bestürzt. »Ebensogut könntest du sagen, Schustermanns Hund sei gestern abend mutig gewesen.«
Benedikt Knoll rang die Hände. »Fünfzig Mark!« rief er aus, »da mußt du von jedem Fünfzehnten ab einen vierzehntägigen Schlaf tun.« Das Zimmer, das er für Engelhart gemietet, kostete allein den dritten Teil dieser Summe. Aber wenn Engelhart fünfzig Mark in der Hand hatte, hielt er es für unmöglich, daß so viel Geld jemals ganz ausgegeben werden könne.
Engelhart nannte die Summe, die er noch besaß. »Und für wie lange soll das reichen?« fragte Knoll weiter. Darauf wußte Engelhart keine Antwort. Knoll war erschrocken. »Kommst du denn ohne die Einwilligung deines Onkels?« fragte er und erfuhr, daß Engelhart als Flüchtling kam. Nun hatte der kleine Student nicht mehr das geringste Wohlgefallen an der Ankunft des Freundes.
Das mattere und vollere Schlagen der Herzen wechselte wie im Takt, das Gras bog sich williger unter ihren Füßen und sie versanken so in ihr gegenseitiges Schweigen, daß sie wie aus dem Schlaf emporschreckten, als dicht hinter ihnen die Baßstimme des kleinen Knoll ertönte, der sich mit Helene über das Leben in der großen Stadt unterhielt.
Es war ein Juniabend, Knoll und Engelhart spazierten mit fünf andern Studenten über die Ludwigstraße, Knolls Intimus, ein gewisser Schustermann, führte seinen Hund an der Leine, eine schöne dänische Dogge. Plötzlich riß sich das Tier los, verfolgte einen andern Hund, kam aber, als sein Herr pfiff, sogleich zurück.
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