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Die dazu erforderliche Summe von 150 Gulden würde weder von ihm, noch von seinen Freunden aufzubringen gewesen seyn, wenn sich nicht eine dritte Person für die Rückzahlung eines Darlehns von jenem Belange verbürgt hätte. Ein Zögling der Karlsschule hatte sich erboten, unentgeltlich eine Vignette zu radiren, welche den Titel des Schauspiels schmücken sollte.

Neuere deutsche Dichter verdrängten ihn, besonders Lessing in seiner Emilia Galotti und Leisewitz in dem Trauerspiel Julius von Tarent. Mehrere Briefe an seinen Jugendfreund Carl Moser bewiesen, wie ihn die strenge Disciplin der Karlsschule erbitterte, die durch ihre Fesseln ihn nöthigte, jenen Geistesgenuß als etwas Strafbares zu betrachten.

Mehr wahrhafte Theilnahme an seinem harten Schicksal regte sich in einem weiblichen Herzen. In der Karlsschule war er mit Wilhelm von Wolzogen und dessen drei Brüdern, und durch diese auch mit ihrer Mutter bekannt geworden.

Ein vorherrschendes Interesse behielt für ihn das Studium dramatischer Werke. Die in der Karlsschule übliche Sitte, jährlich einige Mal Theaterstücke in einem Saal des akademischen Gebäudes aufzuführen, verschaffte ihm Gelegenheit, sich als Schauspieler zu versuchen. Er trat als Clavigo in dem gleichnamigen Trauerspiel Goethe's auf, erntete jedoch keinen Beifall ein.

Das Manuscript der "Räuber" war ganz oder doch beinahe vollendet, als mit seiner Anstellung als Regimentsarzt Schillers Aufenthalt in der Karlsschule endete. Die äußere Veranlassung zu seinem Schauspiel soll eine im Schwäbischen Magazin enthaltene Erzählung von einem durch seinen verstoßnen Sohn geretteten Vater gegeben haben.

Er selbst hatte seinem Schauspiel, noch auf der Karlsschule, bald nach dem Entwurf des Plans, ein eigenthümliches Prognostikon gestellt durch die an seinen Freund Scharffenstein gerichtete Aeußerung: "Wir wollen ein Buch machen, das durch den Henker absolut verbrannt werden muß."

Als er späterhin die Karlsschule in Stuttgart verlassen, besuchte er, von seiner Schwester Christophine begleitet, noch einmal alle seine Lieblingsplätze. Seine Liebe zur Natur war so groß, daß er sich oft durch einen schönen Sommertag, unbekümmert um seine Unterrichtsstunden, in's Freie locken ließ. Einen solchen Fehltritt zu verheimlichen, war er zu gewissenhaft; er gestand ihn vielmehr offen.

Ein Glück war es für ihn, daß er in der Karlsschule bald nach seinem Eintritt mehrere gleichgesinnte Jünglinge fand, die sich zugleich lebhaft für die Dichtkunst interessirten. Zu seinen Freunden gehörten vor allen v. Hoven, später Medicinalrath in Nürnberg, der nachherige Bibliothekar Petersen in Stuttgart, v.

Ohne von der Würde eines Vorgesetzten sich etwas zu vergeben, verschaffte jener feingebildete und zartfühlende Mann dem aufkeimenden Talente Schillers neue Nahrung, indem er ihm zu der Bekanntschaft mit den ausgezeichneten Geisteswerken verhalf, was jedoch nicht ohne Beseitigung mancher Hindernisse geschehen konnte, da deutsche Bücher in der Karlsschule als eine Art von Contrebande galten.

Erhalten hat sich auch noch ein mit der Unterschrift von Schillers Vater und mit dessen Siegel versehener Revers, den er nach der Aufnahme seines Sohnes in die Karlsschule ausstellen mußte. Dieser Revers fällt in eine spätere Zeit. Er ist aus Ludwigsburg vom 23. September 1774 datirt.