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Da sich der Krieg über alle Provinzen ausdehnte, hatte Iddibal um den Sohn seines Herrn Angst bekommen, und da er nicht wußte, wo er ihn verbergen sollte, war er in einem Boot an der Küste entlang gefahren. Drei Tage lang hatte er im Golf gekreuzt und die Wälle beobachtet.
Endlich winkte Hamilkar Salambo zu sich und sagte leise zu ihr: »Du wirst ihn bei dir behalten, verstehst du? Niemand, selbst keiner im Hause, darf um sein Dasein wissen!« Hinter der Tür fragte er Iddibal noch einmal, ob er sicher sei, daß ihn niemand mit dem Knaben erblickt habe. »Sicherlich niemand!« versetzte der Sklave. »Die Straßen waren leer.«
Die Sklaven begriffen freilich nicht, warum er mit einem Male besänftigt war. Auf dem Wege nach der Purpurfabrik kam er am Gefängnis vorüber, einem langen Gebäude aus schwarzen Steinen, das in einer großen viereckigen Grube erbaut war. Ringsum lief ein kleiner Steg mit Treppen an den vier Ecken. Iddibal wartete offenbar die Nacht ab, ehe er das entscheidende Zeichen gab.
»Das hast du gut gemacht, Iddibal! Sehr gut!« Und ihn mit seinem scharfen Blicke schier durchbohrend, fragte Hamilkar: »Es ahnt doch keiner etwas?« Der Greis schwur bei den Kabiren, daß das Geheimnis bewahrt sei. »Nie,« so sagte er, »verlassen wir unsre Hütte, die drei Tagereisen von Hadrumet fern liegt. Der Strand ist dort nur von Schildkröten bevölkert, und Palmenbäume wachsen auf den Dünen.
Sie warf sich zu Boden, um seine Füße zu küssen. Er riß sie heftig wieder hoch. »Wo hast du ihn gelassen, Iddibal?« »Da drüben, Herr!«
Sie hätte nicht gewußt, auf welche Weise und mit welchen Worten sie alles hätte ausdrücken sollen. Eines Abends, als sie so einander gegenübersaßen, trat Taanach ganz bestürzt ein. Ein Greis mit einem Kinde sei unten im Hofe und wolle den Suffeten sprechen. Hamilkar erbleichte. Dann erwiderte er rasch: »Er soll heraufkommen!« Iddibal trat ein, ohne sich niederzuwerfen.