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»Meint Ihr, wir seien solche Narren!« antworteten die Weiber, »werken müssen wir, daß die Rippen auseinanderbrechen möchten. Aber hudlig sind wir nicht.« hudlig, schweizerdeutsch, so viel wie ehrlos, sittlich geringwertig, bettelhaft. »Ja, die Fremden sind ein verrücktes Volk,« meinte der Fenkenälpler, die dicke Bäliälplerin aber jammerte und zürnte: »Was mir geschehen ist!
»Wohl, wohl!« erwiderten die Dörfler, »die armen Seelen wollen die todsündige Völlerei im Bären nicht, sie wollen den Neubau nicht, die Zwingburg, die uns hudlig machen soll. In den fürchterlichen Wettern geben sie uns ihre Zeichen.« »Wir sind ja schon hudlig,« antworteten andere ingrimmig: »die drei Kleinsten Bälzis stehen am Weg und strecken den Fremden die Hände um Almosen hin.
»Aber, Garde, ich will ja das auch nicht,« besänftigte der Bärenwirt. »Es kommt halt von selbst, ob Ihr wollt oder nicht aber das glaube ich auch,« der alte eiserne Sprecher lachte grimmig, »ehe das Dorf hudlig wird« eine Flamme schoß aus seinen Augen »ehe das Dorf hudlig wird, geschehen böse Dinge giebt es Aufruhr und Unglück.« »Seid doch kein Rabenvogel!
»Eben, eben,« zürnte der Garde, »sie sind hudlig geworden. Presi ich habe ruhiges Blut, aber das erste Mädchen in St. Peter, das sich an den Weg stellt und die Fremden ansingt, nehme ich bei den Zöpfen, führe es zu seiner Mutter, und der sage ich alle Schande. So lang ich lebe, darf unsere Gemeinde nicht hudlig werden.« Er schlug mit seiner Faust auf den Tisch.
Hudlig müssen wir durch die neue Zeit zuletzt alle werden.« Vom Gemeinderat ging die Weisung, jedermann, der Josi Blatter antreffe, möge ihn auffordern, daß er sich der Behörde stelle. »Josi Blatter, der Rebell,« dann kurzweg »der Rebell«. So sprach man in St. Peter. Sein Umhertreiben erregte Aufsehen und Aergernis.