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Aktualisiert: 17. Mai 2025
Noch einmal versammelte sich Weimars glänzende Gesellschaft um das gefeierte Hoffräulein Maria Paulownas , weinend, glückwünschend, segnend umgaben sie die Gefährten und die Beschützer ihrer Jugend, noch einmal zog vom offenen Hochzeitswagen aus, der sie entführte, das Bild ihrer Heimat an ihren Augen vorüber: die engen, holprigen Straßen, das Schloß mit seinen sonnenglitzernden Fenstern, das Vaterhaus an der Ackerwand mit dem murmelnden Brunnen davor, die hohen Bäume im Park und die rauschende Ilm, und zuletzt: das stille Goethe-Haus mit den geschlossenen Fensterläden schluchzte nicht doch in der jungen Frau das alte Leid noch einmal auf ? Oder grüßte sie nur ernsten Blicks den Geist ihrer Jugend, ihm Treue schwörend fürs Leben, wie sie sich dem Manne neben ihr zugeschworen hatte?
Er trug den Kaftan in die große Eisentruhe des Stadthauses, dann ging er in die Schlafkammer von Czinna, um ihr den Schlüssel zu übergeben, wobei er ihr ins Ohr flüsterte: »Alles ist gut, mein Herz, dort unter dem Bette wiehern schon die Goldfüchse. Wir haben etwas, was wir vor den Hochzeitswagen spannen.«
Als sie an seinem Elternhause vorüberfuhren, neigte er sich ans Wagenfenster und sah so lange hinaus, bis das Haus seinen Blicken entschwunden war. In diesem Augenblick fuhr ihm wie ein Blitz ein künftiges Gedicht durchs Herz, und einige Tage später schrieb er es auf. Am Hochzeitstage. Laut rollt der Hochzeitswagen durch die Gasse. Wir ruhen drin, zu stillem Glück geeint.
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