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Aktualisiert: 22. Juni 2025


In diesem Augenblick waren alle still, sogar die Schutzleute schrien nicht mehr; das Mädchen aber stand da, vorwärts geneigt, die Schultern hinaufgezogen wie unter einem drohenden Schlag, und die Faust am Herzen geballt, als sei es dies Herz, das nun stillstehen sollte. Doktor Heuteufel erhob sich. „Der Mann ist tot“, sagte er. Gleichzeitig bemerkte er das Mädchen, das schwankte.

Jadassohn versetzte schneidend: „Aber ich nicht.“ Und da Diederich ihn ansah: „Es gibt nämlich eine Behörde, die sich die Königliche Staatsanwaltschaft nennt und die für Leute wie diese Herren Lauer und Heuteufel ein nicht zu unterschätzendes Interesse hegt.“ Damit ließ er Fräulein Klappsch los und bedeutete ihr, sie möge verschwinden. „Wie meinen Sie das“? fragte Diederich, unheimlich berührt.

Blut und Eisen! Mannhafte Ideale! Starkes Kaisertum!“ Seine Kraftworte stießen rasselnd aneinander, umlärmt vom Getöse der Gutgesinnten. „Festes Regiment! Bollwerk gegen die Schlammflut der Demokratie!“ „Ihr Bollwerk heißt Wulckow!“ rief wieder die Stimme vom Bureau. Diederich fuhr herum, er erkannte Heuteufel. „Wollen Sie sagen, die Regierung Seiner Majestät –?“

Man verstand, er wollte keinen ewigen Frieden, denn das war ein Traum und nicht einmal ein schöner. Dagegen wollte er eine spartanische Zucht der Rasse. Blödsinnige und Sittlichkeitsverbrecher waren durch einen chirurgischen Eingriff an der Fortpflanzung zu verhindern. Bei diesem Punkt verließ Heuteufel mit den Seinen das Lokal.

Doktor Heuteufel sah ihn neugierig an, er schüttelte den Kopf, sein Chinesenschnurrbart schaukelte, und er sagte: „Sie sind heiser.“ Diederich fuhr zurück, er stammelte: „Was geht Sie das an?“ „Gar nichts“, sagte Heuteufel. „Es interessiert mich nur von früher her, weil ich Ihnen so was ja immer vorausgesagt habe.“ „Was denn? Wollen Sie sich gefälligst äußern.“ Aber das lehnte Heuteufel ab.

Nach reiflicher Überlegung sei er zu der Einsicht gelangt, daß er seine im Vorverhör gemachte Aussage vollinhaltlich aufrechterhalten könne; und er wiederholte sie, aber verschärft und erweitert. Er fing mit der Erschießung des Arbeiters an und gab die kritischen Bemerkungen der Herren Lauer und Heuteufel wieder.

Diederich bemitleidete dieses wenig staatsmännische Vorgehen, er wußte sich Jadassohn hoch überlegen. Andererseits war es nicht zu verkennen, daß Jadassohn, je weiter er sich durch seinen Erfolg hinreißen ließ, desto lautere Zustimmung bei gewissen Zuhörern fand, die keineswegs national anmuteten, sondern sichtlich zu Cohn und Heuteufel gehörten.

Vor dem Hause, noch mit Tränen in den Augen, stieß er auf den Assessor Jadassohn. „Nanu?“ sagte Jadassohn. „Ist Ihnen die Kneiperei nicht bekommen? Und ausgerechnet zu Heuteufel gehen Sie?“

Doktor Heuteufel erhob die Stimme: „Herr Assessor, ich erkläre als Arzt, daß der Zustand des Mädchens seine Verhaftung nicht zuläßt.“ Jemand sagte: „Führen Sie doch auch den Toten ab!“ Aber Jadassohn krähte: „Herr Fabrikbesitzer Lauer, ich verbitte mir jede Kritik meiner amtlichen Maßnahmen!“

Na also!“ – und Heuteufel zuckte die Achseln, woraus beifällig gelacht ward. Nicht lange; die Leidenschaften pfauchten schon wieder. „Beweise! Kühlemann soll selbst reden! Diebe!“ Herr Kühlemann sei schwerkrank, erklärte Heuteufel.

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