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Nach wiederholten vergeblichen Befreiungsversuchen verhielten sie sich eine Zeit lang ganz still. Da ihnen der Gesichtssinn augenblicklich abging, bemühten sie sich, vielleicht durch den Gehörsinn einige Aufklärung über diesen beunruhigenden Zustand der Dinge zu erlangen.

Seine Intelligenz war sehr gross; und Müller bemerkt, obgleich die geistigen Fähigkeiten des Orang zu hoch geschätzt worden seien, so würde doch Cuvier, wenn er dies Exemplar gesehen hätte, seine Intelligenz nicht bloss für wenig höher als die des Hundes betrachtet haben. Sein Gehör war äusserst scharf, der Gesichtssinn dagegen schien weniger vollkommen zu sein.

In der That hatte sich der Gesichtssinn des Einen durch den Gebrauch ganz außerordentlich geschärft. Seine Netzhaut besaß dieselbe Augenblicksempfindlichkeit, wie die der geübten Taschenspieler, welche eine Karte schon beim schnellen Mischen oder an einem so unscheinbaren Zeichen erkennen, daß es jedem Anderen zweifellos entgeht.

Unstreitig sind in den nervösen Apparaten, welche das Leben im Tiere und im Menschen regulieren, eine große Anzahl Einrichtungen und Funktionen anzutreffen, welche völlig identisch arbeiten und nur gradweise Unterschiede erkennen lassen, alle Sinnesorgane, alle Reflexe und automatischen Bewegungen, alle bewußten oder unbewußten Mechanismen des Stoffwechsels und der Fortpflanzung, die Mechanismen der Liebe und des Hungers alle diese anatomischen und funktionellen Dinge sind gleicherweise im Nervenapparat von Tier und Mensch vorhanden: manchmal dies oder jenes beim Menschen vollkommen und höher entwickelt, manchmal und das ist sehr bemerkenswert auch in entschieden höherer Entwicklung beim Tier als beim Menschen, z.B. der Gesichtssinn beim Raubvogel, die Witterung bei Hund und Reh, die Automatien der Bewegungen bei der fallenden Katze, beim Hund und Pferd . Wo aber liegen denn die eigentlichen Unterschiede zwischen Tier- und Menschenseele, dergestaltige Abweichungen, daß von einem Gradunterschied gar nicht die Rede sein kann?

Fürwahr, eine begrenzte, primitive Kunst! Das wahrnehmbarste von ihnen, die Erniedrigung des Klanges zu Schall, bei Nachahmung von Naturgeräuschen: das Rollen des Donners, das Rauschen der Bäume und die Tierlaute; und schon weniger wahrnehmbar, symbolisch, die dem Gesichtssinn entnommenen Nachbildungen, wie Blitzesleuchten, Sprungbewegungen, Vogelflug; nur durch Übertragung des reflektierenden Gehirns verständlich: das Trompetensignal als kriegerisches Symbol, die Schalmei als ländliches Schild, der Marschrhythmus in der Bedeutung des Schreitens, der Choral als Träger der religiösen Empfindung.

Es ist Tatsache, daß viele unserer seelischen Fähigkeiten, z.B. die Sprache, gebunden sind an die Unverletztheit eines ganz bestimmten Bezirkes des Gehirns; daß Geruch, Geschmack, Gesichtssinn, Temperatursinn, Bewegung der Glieder, Atmungsbewegungen aufzuheben sind durch Verletzung oder organische Zerstörung ganz umschriebener, oft nur pfenniggroßer Teile unseres Gehirns.

Der Geruchssinn des Parfumeriefabrikanten, der Geschmackssinn des Gourmands, der Gehörssinn des Musikdirigenten, der Gesichtssinn des Mikroskopikers wird durch die infolge der Übung und Gewöhnung wiederholt auftretenden und einander weckenden Empfindungen feiner, zarter, für Unterschiede empfänglicher, keineswegs aber gröber, stärker.