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Aktualisiert: 25. Juni 2025


Einen frühen Jugendeindruck erneuerte in Goethe Gellerts wiederholte und dringende Ermahnung an seine Zuhörer, sich dem öffentlichen Gottesdienste und dem Genuß des heiligen Abendmahls nicht zu entziehen. Etwas Furchtbares hatte für Goethe von jeher die neutestamentliche Vorstellung gehabt: wer das Sakrament unwürdig genösse, äße und tränke sich selbst den Tod.

Zu den Wenigen, an die er sich näher anschloß, gehörten Weiße und Garve, beide Gellerts Freunde, den er nicht mehr unter den Lebenden fand, aber zu nicht geringem Verdruß hören mußte, wie Jung und Alt sich bemühte, den gefeierten Dichter durch matte Lobgesänge zu verherrlichen. "Es war," schrieb Wieland, "ein entsetzliches Gesinge, Geplärre, Geseufze und Geheul."

Gellerts Moral war, wie natürlich, sein Lieblingsstudium; er schrieb sie Wort für Wort nach, zeigte aber seine Hefte keinem Menschen, sondern, wenn er durch öftere Lesung recht vertraut mit ihnen worden war, verbrannte er sie, um sie desto besser im Gedächtnis zu behalten.

Von mannigfachen Gewissensscrupeln beunruhigt, hatte er sich der Abendmahlsfeier lange entzogen, und Gellerts Ermahnungen fielen ihm um so schwerer aufs Herz. Ueber die ernsten Betrachtungen, denen er sich eine Zeit lang überließ, siegte indeß bald wieder angeborner Humor und jugendlicher Leichtsinn.

Aber gewiß sind Sie meiner Meinung, daß in Klopstock ein ungleich höherer Schwung ist, daß man bei seinen Worten mehr denkt, von ihnen mehr hingerissen wird. Gellerts Verse sind nur gereimte Prosa, Klopstock war durchaus eine poetische Natur. – Ich bitte Sie, Ihren nächsten Brief am 24. abzusenden. Leben Sie herzlich wohl. Mit der aufrichtigsten Teilnahme und Freundschaft der Ihrige.

Wort des Tages

ibla

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