Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 1. Mai 2025
Er rief einen Polizeidiener. "Bitten Sie Herrn Sekretär Floßmann, einen Augenblick zu kommen und rufen Sie den Schutzmann Schmidt herein." "Wir machen zwar gewöhnlich nicht so viel Umstände, wenn es sich um solch eine Bubengeschichte handelt," sagte der Amtmann, "aber wenn Sie es wünschen, können Sie von den beiden selbst hören, wie der Verlauf der Sache war."
"Da ist der Junge," sagte der Amtmann, "der wegen der Schneeballengeschichte aufgeschrieben wurde," aber ehe der Beamte noch weiter sprechen konnte, fiel ihm Herr Sekretär Floßmann ins Wort, indem er sich an den Schutzmann wandte: "Aber warum haben Sie denn gerade diesen Jungen aufgeschrieben, den einzigen, der sofort aufgehört hat zu werfen, und der sich in aller Form entschuldigt hat, der mir selbst noch den Schnee abgeschüttelt hat?" und indem er auf Wilhelm zuging, sagte er ganz vertraulich zu ihm: "Wir zwei sind in aller Freundschaft auseinandergegangen, nicht wahr, dich wollte ich nicht anzeigen."
Ein paar Minuten später trat der Sekretär Floßmann und gleich darnach der Schutzmann ein.
Da lächelte der Amtmann und sagte: "Damit sollte wohl der Vater besänftigt werden, in Wahrheit verhielt sich's aber, nach der Aussage des Herrn Sekretärs und des Schutzmanns ganz anders, und Sie werden begreifen, daß ich diesen mehr Glauben schenke als dem Angeklagten; es liegt auch gar nicht in der Art des Herrn Sekretär Floßmann, einen Jungen zur Anzeige zu bringen, der sich wegen eines Vergehens entschuldigt hat."
Nach einigen Fragen und Antworten kam die Hauptsache zur Sprache: Wilhelm war angezeigt worden, weil er Herrn Sekretär Floßmann mit Schneeballen getroffen, darnach in frecher Weise gelacht und das Schneeballenwerfen in unmittelbarer Nähe fortgesetzt habe. "So hat sich's verhalten, nicht wahr?" fragte der Amtmann. "Getroffen habe ich einen Herrn aus Versehen," sagte Wilhelm, "aber weiter nichts."
Er sah nicht mehr, daß Herr Sekretär Floßmann, als er ein paar Häuser weit gegangen war, einem Schutzmann begegnete, sich bei ihm beschwerte und verlangte, er solle die Burschen aufschreiben und bei der Polizei anzeigen. Das war nun freilich nicht so leicht zu machen, denn alle, die den Schutzmann kommen sahen, liefen auf und davon.
"Hört, ich möchte euch dreierlei sagen: Erstens: sorgt jetzt, daß vor Weihnachten nichts mehr vorkommt, gar nichts mehr, denn bis man weiß, wie die Sachen hinausgehen, sind sie doch recht unangenehm, besonders für die Mutter. Zweitens: Sagt dem Baumann: er solle sich bei Herrn Sekretär Floßmann entschuldigen, sonst werde es schlimm für ihn ausgehen.
Und das war nicht der richtige Platz für den Schnee! Herr Sekretär Floßmann, der so ahnungslos um die Ecke gebogen war und so schlecht empfangen wurde, stand still, warf böse Blicke und kräftige Worte nach den Jungen. Daß sie ihn getroffen hatten, war ja nur aus Ungeschick geschehen, daß nun aber einige laut darüber lachten und dicht an ihm vorbei weiter warfen, das war Frechheit.
Wort des Tages
Andere suchen