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Aktualisiert: 18. Juli 2025


»Hier trennen sich unsere Wege, lieber Professorsagte mein Mann. »Sie werden kaum erwarten, daß ich als Sozialdemokrat auf diesem Gebiet Ihre Wandlungen mitmache.« »Wandlungen?! Wieso?!« ereiferte sich Romberg. »Es entspricht der Konsequenz meiner Entwicklung, daß ich für den Kolonialbesitz Deutschlands eintrete und demzufolge für die Flottenvorlage agitiert habe.

Vielen, die sich um Politik bisher kaum gekümmert hatten, galten wir jetzt als Feinde des Vaterlandes, die mit allen Mitteln bekämpft werden müßten. Der Weizen Herrn von Stumms, unseres grimmigen alten Gegners, blühte; er drohte mit der Revolution von oben, wenn die Flottenvorlage im Reichstag zu Falle käme. Und tatsächlich schien ein neues Ausnahmegesetz in Vorbereitung.

Von der feindseligen Verstimmung sprach der Reichskanzler, als die neue Flottenvorlage dem Reichstag zuging: »Deutschland muß stark genug sein, sich im Notfall allein behaupten zu könnenVon dem Ernst der Zeit, von der Notwendigkeit, eine stets schlagbereite Armee zu haben, sprach der Kaiser. So wurde gegen die revolutionäre die patriotische Stimmung ausgespielt.

Inzwischen war die Flottenvorlage dem Reichstag zugegangen, die ihren Schatten monatelang vorausgeworfen hatte, und auf sieben Jahre hinaus Millionen und Abermillionen für neue Schiffsbauten forderte. Doch die stürmische Entrüstung, zu welcher der Philister sonst immer bereit ist, wenn seinem Geldsack Gefahr droht, war ausgeblieben.

Was die Regierung gewollt hatte, wurde erreicht: eine Mehrheit für die Flottenvorlage, eine scharfe Trennung zwischen den bürgerlichen Parteien und der Sozialdemokratie für die Wahlen zum neuen Reichstag.

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