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Natürlich verwahrte man sich gegen diese Beschuldigung und erklärte sie für lächerlich. Man hatte die ersten Schwimmer Europas eingeladen, auch die Engländer. Sie waren nicht gekommen, weil sie eben nie kamen. Und weil sie hochmütige Narren waren, die sich einbildeten, man müsse zu ihnen kommen. Daher waren auch erst wieder manche Stimmen gegen die Reise Felders nach England.

Aber nie schien ein Sommer in Franz Felders Leben so voll Sonne zu werden wie dieser nächste, der seines achtzehnten Lebensjahres, in dem er seine Lehrzeit beendete und in dem er in einer Fülle anderer erstklassiger Siege, die sich Schlag auf Schlag in fast beängstigender Schnelle folgten, auch seine erste, ganz große Meisterschaft und mit ihr die große goldene Medaille erfocht: die Jahresmeisterschaft von Deutschland über die große Strecke von tausend Metern den schönsten und reinsten aller seiner bisherigen Siege.

Was aber die Leistung Felders zu einer so außergewöhnlichen machte, war die Jugend des Siegers. Wenn man sie in Betracht zog, war es ein Erfolg, fast einzig in seiner Art. Neueintretende erzählen von der allgemeinen Verblüffung.

Es war Felders ehrgeiziger Wunsch gewesen, daß sein Name genannt werden sollte; und der Bildhauer, von Dankbarkeit gegen seinen selbstlosen und treuen Helfer getrieben, hatte alles getan, was in seinen Kräften stand, um ihn zu erfüllen.

Daß sein Spielkamerad in seinen einfachen Arbeitskleidern vor ihm, dem geschniegelten Kommis, stand, merkte er ebensowenig, wie er es ihn früher irgendwie hatte fühlen lassen, daß seine Eltern im ersten Stock des Vorderhauses und die Franz Felders im Hof wohnten. Der letztere immer in dieser Beziehung zum Mißtrauen geneigt merkte es gleich wieder. Man schüttelte sich die Hand.

Denn für die meisten anderen lag alles dies, was er in diesem Augenblick in voller Schärfe sah, noch verborgen unter der Weichheit der Jugend, die in diesen Zügen noch nichts Hartes hervortreten ließ, und gerade in dieser Stunde, in diesem lustigen Kreise, unter diesen ihm so vertrauten und lieben Menschen, kam alles, was in Felders Natur an unbekümmerter Fröhlichkeit, an sich und anderen vertrauender Güte und natürlicher Liebenswürdigkeit lag, hervor.

"Klassisch schön und doch von modernem Geiste beseelt" "raffiniert schlicht" "einfach antik" "wo kann er das Modell herhaben?" "ein Meisterwerk, ganz ohne Zweifel" das waren die Ausdrücke, die mit vielen anderen Namen und Vergleichen, von denen er nichts verstand, Felders Ohren umschwirrten, als er sich mit seinen Begleitern näher herangedrängt und nun fast vor der Statue stand.

Und wie alles in diesen letzten Jahren im Leben Franz Felders nur ein rastloses Eilen von Erfolg zu Erfolg gewesen war, so kamen mit dem nächsten Sommer jene Triumphe, die ihn auf eine Höhe führten, über die hinaus kein Weg mehr ging: neben einer Reihe anderer erster Siege fiel ihm die der Europameisterschaft zu und mehr als das er behauptete diese Meisterschaft auf jener glorreichen Reise nach England, wo er sie in einem in der Geschichte des Schwimmens einzig dastehenden Rennen gegen die englischen und australischen Meister verfocht, die größten und berühmtesten Schwimmer der Welt.

Nur ein Zwischenfall erregte die allgemeine und damit auch seine Aufmerksamkeit. Als der Nachspringer Felders seine Sprünge ausführte, erscholl von allen Seiten her, wahrscheinlich mit infolge des vorhergegangenen, so augenscheinlich verunglückten Sprunges, lauter Beifall.

Er schloß seine Ausführungen, in denen er ein kurzes und klares Bild von Felders Entwickelung gab, mit den Worten: "Tun wir ihm seinen Willen; denn was er nötig hat, um ihn zur Besinnung zu bringen, sind nicht neue Siege, sondern es ist eine gründliche Niederlage."