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Aktualisiert: 20. Juni 2025
»Alle Wetter!« rief Hopfgarten überrascht, »da könnte man einen Wolf mit dem andern fangen.« »Glauben Sie doch nicht was der Schurke sagt,« rief aber Eltrich, der das warme Blut an seiner Schulter niederrieseln fühlte, »der Bursche ist zum Galgen reif Hülfe Hülfe hierher.«
Der Gefangene wurde jetzt fortgeführt, der Platz von den Fremden geräumt, und Hamann, der Hopfgarten und Eltrich bat, ihn nur jetzt nicht zu verlassen und bei ihm und seiner Frau zu bleiben, machte dann mit dem rasch herbeigerufenen Arzt, der nachher auch die beiden Freunde zu verbinden hatte, den freilich vergeblichen Versuch, seinen Vater in's Leben zurückzurufen.
Eltrich war dabei vielleicht der Einzige von den Zwischendeckspassagieren gewesen, mit dem er nie ein unfreundliches Wort gehabt, der ihn nie verspottet oder geärgert; Einer der Wenigen, dem, wie seiner Frau, man es auf den ersten Blick ansah, daß sie einst in besseren Verhältnissen und größeren Bequemlichkeiten gelebt, während sie sich doch alle Beide nie, auch über die größten Unannehmlichkeiten nicht, weder über Kost noch Raum beklagten.
»Was ist das?« rief Eltrich; Hopfgarten hatte den Schrei aber ebenfalls gehört, und ohne sich weiter zu besinnen, ohne irgend eine Frage zu thun, oder ein Wort weiter zu verlieren, fühlte er nach der Thür, und führte im nächsten Augenblick einen so gut gemeinten und kräftigen Tritt gerade nach der, eben nicht übermäßig dicken Füllung, daß er diese gleich mit dem ersten Stoß nach innen trat.
»Es war dabei eine recht traurige und entmuthigende Zeit für mich,« erzählte Eltrich, »denn während ich meinem nächsten Ziel, mir wieder ein Instrument und uns beiden anständige Kleider zu kaufen, wohl entgegenrückte, sah ich doch um mich her eine Menge Leute meiner Kunst, die mit ziemlichem Talent und guten Empfehlungsbriefen ausgerüstet, ankamen, eine Weile sich schwimmend über Wasser hielten, und dann spurlos verschwanden.
Eltrich wußte überdieß von der Sache, über die Ledermann schon oft mit ihm gesprochen, und Hopfgarten erfuhr jetzt daß von Soldegg selber allerdings nicht das Mindeste wieder gesehen wäre, seit Herr von Hopfgarten die letzten Nachrichten von ihm mit aus Milwaukie gebracht, daß aber ein Compagnon von ihm, jener Goodly, unter einem falschen Namen in New-Orleans ertappt sei, und einen Schlupfwinkel gestohlener Güter verrathen habe, in dem man auch einen nicht unbeträchtlichen Theil von Herrn Dollingers Waaren gefunden hätte.
An rohen Scherzen der Ungebildeten fehlte es dabei nicht, über die ein Theil ein wieherndes Gelächter aufschlug, während es den anderen verletzte, und Eltrich seufzte oft tief und schwer auf, seine arme Frau in solche Umgebung jetzt vielleicht Monate lang gebannt zu wissen, und nicht im Stande zu sein sie daraus zu befreien.
Auch dieser fixirte ihn und Eltrich in der schon einbrechenden Dämmerung ein paar Augenblicke, und dann dem letztern die Hand entgegenstreckend sagte er freundlich: »Ich glaube, daß wir zum zweiten Male Reisegefährten sind Herr Eltrich Herr von Hopfgarten nicht wahr?«
Herrn Hopfgarten lag aber auch jetzt daran zu erfahren, wie Eltrich, von dem er doch durch Maulbeere gehört, daß er an einem Boote als Handlanger arbeite, sich so rasch und glänzend heraufgeschwungen habe, und dieser, seine kleine Frau dabei rasch zu sich nieder auf seinen Stuhl ziehend, gab ihm gern Bescheid.
So eilten sie, Eltrich selber weit ängstlicher als er der Frau gestehen mochte, ihre eigene Sorge nicht noch, vielleicht nutzlos, zu mehren, die Straßen entlang, so rasch sie eben mit dem Kind vorwärts kommen konnten, immer noch in der Hoffnung den doch wohl nur vorangegangenen Schwarzen zu überholen.
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