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Aktualisiert: 21. Mai 2025
Es zeichnet sie, dass sie die von Sulla zur Verteilung bestimmten, aber noch nicht von ihm selbst parzellierten Laendereien weder aufteilte noch auch den Anspruch auf dieselben geradezu aufgab, sondern die frueheren Eigentuemer ohne Regulierung des Titels vorlaeufig im Besitze duldete, manche noch unverteilte Strecke sullanischen Domaniallandes auch wohl gar von einzelnen Personen nach dem alten, durch die Gracchischen Reformen rechtlich und faktisch beseitigten Okkupationssystem willkuerlich in Besitz nehmen liess.
Aehnlich hatte Picenum und der sogenannte "gallische Acker" durch die Aufteilungen des Domaniallandes in Gemaessheit des Flaminischen Gesetzes 522 eine zahlreiche Bauernschaft erhalten, welche freilich im Hannibalischen Krieg arg mitgenommen ward. In Etrurien und wohl auch in Umbrien waren die inneren Verhaeltnisse der untertaenigen Gemeinden dem Gedeihen eines freien Bauernstandes unguenstig.
Nach formalem Rechte war die Einziehung der von Nichtbuergern einfach okkupierten Stuecke unzweifelhaft zulaessig, nicht minder vermutlich die Einziehung des durch Senatsbeschluesse, ja selbst des durch Gemeindebeschluesse den italischen Gemeinden ueberwiesenen Domaniallandes, da der Staat damit keineswegs auf sein Eigentum verzichtete und allem Anschein nach an Gemeinden eben wie an Private nur auf Widerruf verlieh.
Das Teilherrenamt, besetzt mit den entschiedensten Parteimaennern und durchaus Richter in eigener Sache, ging mit seinen Arbeiten ruecksichtslos und selbst tumultuarisch vor; oeffentliche Anschlaege forderten jeden, der dazu imstande sei, auf ueber die Ausdehnung des Domaniallandes Nachweisungen zu geben; unerbittlich wurde zurueckgegangen auf die alten Erdbuecher und nicht bloss neue und alte Okkupation ohne Unterschied wieder eingefordert, sondern auch vielfaeltig wirkliches Privateigentum, ueber das der Inhaber sich nicht genuegend auszuweisen vermochte, mitkonfisziert.
Schon die Namen dieser Maenner buergen dafuer, dass man das Geschaeft der Einziehung und Aufteilung des okkupierten Domaniallandes mit Eifer und Nachdruck angriff, und in der Tat fehlt es auch dafuer nicht an Beweisen.
Zwar wirkten sowohl die Opposition als die auf die Reformideen eingehende Fraktion der Konservativen energisch dem uebel entgegen: indem die beiden Gracchen die Aufteilung fast des gesamten Domaniallandes durchsetzten, gaben sie dem Staat 80000 neue italische Bauern; indem Sulla 120000 Kolonisten in Italien ansiedelte, ergaenzte er wenigstens einen Teil der von der Revolution und von ihm selbst in die Reihen der italischen Bauernschaft gerissenen Luecken; allein dem durch stetigen Abfluss sich leerenden Gefaess ist nicht durch Einschoepfen auch betraechtlicher Massen, sondern nur durch Herstellung eines stetigen Zuflusses zu helfen, welche vielfach versucht ward, aber nicht gelang.
Indem auch sie sich mit Palliativen begnuegten und selbst diese, namentlich eben die wichtigsten, wie die Verbesserung der Justiz und die Aufteilung des Domaniallandes, nicht rechtzeitig und umfaenglich genug anwandten, halfen sie mit dazu, den Nachkommen eine boese Zukunft zu bereiten. Indem sie versaeumten, den Acker umzubrechen waehrend es Zeit war, zeitigten Unkraut auch, die es nicht saeten.
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