Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 25. Mai 2025
Da dachte der Rentherr, Dall könne sie irgendwohin geführt haben und halte sie dort verborgen. Er ging zu Dall und forderte von ihm, daß er ihm sage, wo sein Weib sei, und daß er ihm dasselbe zurückgebe.
Darum wurden die Verse des Rentherrn besprochen, er mußte auf einer seiner zwei Geigen spielen, er mußte auf der Flöte blasen, er mußte das eine oder das andere Musikstück auf dem Flügel vortragen, oder man saß an der Staffelei und sprach über die Farben eines Bildes oder über die Linien einer Zeichnung. Gerade in dem letzteren war Dall am erfahrensten und war selber ein bedeutender Zeichner.
Dall erwiderte wieder, er wisse von dem Weibe gar nichts, dasselbe habe sich nicht mit seinem Willen entfernt, er kenne dessen Aufenthalt nicht und könne es nicht zurückgeben. Der Rentherr entfernte sich wieder. Nach einigen Tagen kam er abermals, kniete abermals nieder und bat mit gefalteten Händen um sein Weib.
Dall schwor, daß er nicht wisse, wo die Frau sei, und daß er sie nicht zurückgeben könne. Der Rentherr kam nach einigen Tagen noch einmal, tat dasselbe und bekam dieselbe Antwort. Dann kam er nicht mehr. Er verabschiedete seine Magd, er nahm das kleine Kindlein aus dem Bette, er nahm es auf den Arm, ging aus seiner Wohnung, sperrte hinter sich zu und ging fort.
Der Rentherr aber ließ sich nicht irremachen, er fuhr fort, Dall zu suchen. Er suchte ihn in allen Teilen der Stadt, er suchte ihn an öffentlichen Plätzen, in der Kirche, an Vergnügungsorten, auf Spaziergängen, er suchte ihn neuerdings in seiner Wohnung. Der Gesuchte war nirgends zu finden. So trieb es der Rentherr eine geraume Weile fort. Plötzlich aber wurde er sehr stille.
Der Rentherr war in einer außerordentlichen Wut, er wollte zu Dall rennen, ihm Vorwürfe machen, ihn ermorden; aber auch in seiner Wohnung war Dall nicht zu finden, er spielte auch in jener Zeit nicht im Theater, und man wußte nicht, wo er war.
Auch Dall mußte in seiner Entfernung von dem Stande der Sache Nachricht erhalten haben, und er mußte wissen, daß der Rentherr ruhig sei; denn da sich nichts Besonderes ereignete und die Dinge ihren Gang zu gehen schienen, war Dall wieder in der Stadt und wurde wieder auf der Bühne gesehen. Eines Tages verschwand die Frau des Rentherrn.
Ja vielleicht kam er gerade deshalb so gern in die Gesellschaft des Rentherrn, weil es da so Mannigfaltiges gab. Besonders war es die Kunst, die Dall in allen ihren Gestalten, ja selbst Abarten anzog.
Endlich fing Dall ein Liebesverhältnis mit der Frau des Rentherrn an und setzte es eine Weile fort. Die Frau selber sagte es endlich in ihrer Angst dem Manne. Dall mußte davon gewußt haben oder er mußte es an dem Gewissen der Frau gemerkt haben, daß sie ihrem Manne das Verhältnis mit seinem Freunde bekennen würde.
Ein charakteristisches Beispiel seiner Richtung giebt das kleine Stuckrelief der hl. Giovanni dall' Opera, der Schüler Bandinelli's, ist wesentlich von diesem abhängig.
Wort des Tages
Andere suchen