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Damals gab es bei Hof einen bekannten Fratone, einen undurchsichtigen und zu allem fähigen Menschen, selbst dazu, den Papst zu zwingen, ihm den Hut zu verleihen; er besorgte die geschäftlichen Angelegenheiten des Fürsten Colonna und dieser gefährliche Klient verschaffte ihm großes Ansehen. Als Signora Campireali ihre Tochter nach Castro zurückgekehrt wußte, ließ sie diesen Fratone rufen.

Der Bischof ließ Don Luigi, den Beichtvater des Klosters von Castro, rufen: "Gebt dies eigenhändig der Frau

Diese Neuigkeit versetzte das ganze Kloster von Castro in Aufregung; sie gelangte auch zu Helena, die sich damals allen Torheiten der Eitelkeit hingab, welche der Besitz eines großen Vermögens in einem aufs tiefste gelangweilten Menschen erwecken kann. Von diesem Augenblick an verließ sie nicht mehr ihr Zimmer.

Aber einige Tage später kehrte Giulio halb verrückt vor Schwermut zurück, um den Palast Campireali wiederzusehen. Mit Einbruch der Nacht kamen er und seine Soldaten, als neapolitanische Kaufleute verkleidet, nach Albano. Er sprach allein bei Scotti vor und hörte, daß Helena noch immer im Kloster von Castro verbannt sei.

Doch alles war seit dem Geständnis ihrer Tochter anders geworden; die Heirat war keine Notwendigkeit mehr weit entfernt davon und während Helena ihrem Geliebten den Brief schrieb, den wir wiedergegeben haben, schrieb Signora Campireali nach Pescara und nach Chieti und gab ihren Pächtern den Auftrag, ihr sichere Männer nach Castro zu senden, die zu einem Handstreich zu gebrauchen wären.

Wie hätte man ohne Euer schändliches Geschwätz diese schreckliche Lüge erfinden können, woher wissen sollen, daß Giulio Branciforte am Tage des Klosterüberfalls in Castro war? Alle meine Leute werden Euch sagen, daß man ihn gerade an diesem Tage hier in La Petrella gesehen hat und daß ich ihn gegen Abend nach Velletri schickte."

Als wir den langen, an der Seite sich hinanziehenden Weg ritten, fanden wir den Berg aus Muschelkalk bestehend; große, nur kalzinierte Schalen wurden aufgepackt. Man sieht Castro Giovanni nicht eher, als bis man ganz oben auf den Bergrücken gelangt; denn es liegt am Felsabhang gegen Norden.

Indessen kam drei Monate später der Karneval. Die Bewohner von Castro waren durch die Feste, die sie in dieser Zeit einander gaben, berühmt; die ganze Stadt widerhallte vom Lärm der Maskenscherze. Alles ging an einem kleinen Fenster vorüber, welches einer wohlbekannten Stallung des Klosters einen schwachen Lichtschein gab. Man weiß, daß schon drei Monate vor dem Karneval diese Stallung in einen Salon verwandelt worden war und zur Zeit der Maskeraden niemals leer wurde. Inmitten aller Narrheiten des Volks fuhr der Bischof in seiner Karosse vorüber; die

Dieser Name war schon in Castro eingebürgert und doch war Helena erst vor vierzehn Tagen dort angekommen; so schnell läuft alles, was der Einbildungskraft Stoff gibt bei diesem Volk, das leidenschaftlich alle genauen Einzelheiten liebt.

Nach unendlichen Mühen war es ihr geglückt, die drei noch lebenden Bravi zu entdecken, von den fünf aus Giulios Gefolge, die damals dem Gefecht in Castro entronnen waren, und sie hatte sie, trotz des schwer zu besänftigenden Skandals, in ihre Dienste genommen. Unter ihnen befand sich Ugone, jetzt alt und von Wunden bedeckt.