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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Die Leute schudderten zusammen, als sie vernahmen, wie es anderswo zuging, und dankten Gott, daß es bei ihnen nicht so war, wie in der Gegend, von der das fliegende Blatt meldete, das der Burvogt aus Celle mitgebracht hatte und das der Prediger ihnen vorlas, denn am Schlusse hieß es darin: Aus Hunger nach dem Brot in Wäldern viel erfroren, von Haus und Hof verjagt: zwei Kinder man fund mit Schmerzen, die von ihrer Mutter Herzen aus Hungersnot genagt.
Auch in den Gemeindeangelegenheiten ging der Burvogt scharf in das Geschirr. Sein erstes war, daß er für eine Kirche sorgte, denn eine eigene Kirche waren die Peerhobstler nun einmal gewöhnt. Das gab viel Lauferei und Schreiberei, aber Wulf setzte es zuletzt doch durch, und als der Prediger fragte: »Ja, aber das Geld?« da sagte der Bauer: »Ich gebe fünftausend Taler in Gold, denn ich will es los sein,« und da wußte Puttfarken, was das für Geld war. Außerdem war noch die Kette aus bunten Steinen und Perlen da, die Schewenkasper seinerzeit dem kaiserlichen Hauptmann aus dem Hosensack genommen hatte und die meist ebensoviel wert war, und die anderen Bauern gaben auch nicht wenig, denn die Beutegelder drückten ihnen allen auf der Brust. Zu allerletzt kam noch der Viekenbauer, zählte tausend blanke Taler vor den Prediger hin und sagte: »Das ist vor den Schreck, den ich euch allen durch meine Dummheit eingejagt habe, und Trina meint überhaupt: solch Geld, das bringt doch keinen Segen!« Und so bekam
Der Prediger hob die Hand. »Ich werde vorlesen.« Alle falteten die Hände, bloß der Burvogt nicht; der hatte keine Kraft dazu. Er stand an der Hauswand, sah ganz elend aus, hatte den Mund offen und ganz unglückliche Augen, und holte so tief Luft, als wenn er ersticken müßte. Der Prediger hatte zu Ende gelesen. Alles lachte und weinte wie verrückt durcheinander. Mit einem Male drehten sich alle um.
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