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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Die beiden Frauen stiegen zusammen auf den Oberboden, wo sie sich, gedeckt durch aufgehängte Wäsche, so aufstellten, daß sie bequem in Binets Dachstübchen sehen konnten. Er war allein und saß an seiner Drehbank, gerade dabei beschäftigt, eine völlig zwecklose Spielerei aus Holz fertigzustellen.
Erst spät in der Nacht kamen die beiden zurück, wenn auf dem Marktplätze kein Licht mehr schimmerte, außer aus dem Stübchen Binets. Aber auf die Dauer befriedigte ihn die Wollust seines Schmerzes nicht mehr. Er brauchte jemanden, der sein Leid mit ihm teilte. Aus diesem Grunde suchte er Frau Franz auf, um von »ihr« sprechen zu können.
Wenn er aber in der Kanzlei gerade gar nichts zu tun hatte, mußte er aus Langeweile wohl oder übel pünktlich erscheinen und von der Suppe bis zum Käse Binets Gesellschaft erdulden. Frau Franz hatte ihm den Vorschlag gemacht, heute mit den neuen Gästen zusammen zu essen; er war mit Vergnügen darauf eingegangen. Zur Feier des Tages war im Saal für vier Personen gedeckt worden.
Es war ihr, als höre sie noch Binets Drehbank. »Was mag sie nur haben?« fragte sich Frau Rollet. »Warum ist sie hergekommen?« Was ahnte sie von der Angst, die Frau Bovary aus ihrem Hause gejagt hatte? Emma lag auf dem Rücken, regungslos, mit stieren Augen, die keinen Gegenstand deutlich sahen, so sehr sie sich mit idiotischer Beharrlichkeit bemühte, scharf zu beobachten.
Nur einmal glaubten sie, das Wort »Taler« zu hören, worauf Frau Caron flüsterte: »Sie bittet ihn um Aufschub der Steuern.« »Es scheint so«, meinte die andre. Sie beobachteten, wie Emma in Binets Stube hin und her ging und die Serviettenringe, die Leuchter und all seinen andern zur Schau ausgelegten Krimskram besichtigte, während sich der Steuereinnehmer wohlgefällig den Bart strich.
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