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Und herein kommt er, am Arme eine freundliche, gesprächige Dame führend, die er »Frau Bergrätin« nennt. Und diese schließt Anne-Marie gleich in die Arme, aber Moritzen begrüßt sie etwas steifer. Und das muß sie ja. Niemand kann sich mit Moritz Freiheiten erlauben. Auf jeden Fall ist Anne-Marie sehr froh, daß diese gesprächige alte Dame gekommen ist.

Sprich, willst du Bergrätin werden, oder Baurätin, oder Hofrätin, Kriegsrätin, Kammerrätin, Kommerzienrätin, Legationsrätin, oder des Henkers- und Teufelsrätin: ich bin dabei und werd' es und such' an. Morgen schick' ich reitende Boten nach Hessen und Sachsen,

Kann er es zulassen, daß sie den Hut aufsetzt, daß sie der Bergrätin Lebewohl sagt? Da steht er wieder auf dem Felsen von Naxos und will die Geliebte stehlen. Nein, nicht stehlen! Warum nicht ehrlich und männlich vortreten und sagen: »Ich bin dein Nebenbuhler, Moritz. Deine Braut mag zwischen uns wählen.

Ich werde schon für das Mädchen sorgen, wenn du nur von diesem Wahnwitz abstehst. Die Bergrätin wird sie nach Hause bringen, ich werde den schönsten Wagen anspannen lassen. Du sollst von mir einen Jahresgehalt bekommen, so daß du dir wegen der Zukunft keine Sorgen zu machen brauchst. Sieh mal, sei verständig, du machst deinen Eltern Freude, wenn du mir gehorchst. Reise jetzt ab, ohne sie zu sehen!

Wie weich ist nicht unser Sinn und wie leicht geweckt unser Herz! Sie war sicher, daß »das« nicht beim Frühstück gekommen war, nein, ganz gewiß nicht beim Frühstück. Da war sie nur ängstlich und scheu gewesen. Es hatte sie so sehr erschüttert, als sie zum Frühstück hinabkam und Moritz nicht vorfand, nur Onkel Theodor und die Bergrätin.

Es war ja nur klug von Moritz gewesen, daß er auf die Jagd gegangen war, obgleich es unmöglich schien, herauszufinden, was er jetzt zur Mittsommerzeit jagte, wie auch die Bergrätin bemerkte. Aber er wußte natürlich, daß er am besten tat, wenn er sich ein paar Stunden von Onkel fern hielt, bis er wieder gut wurde.

Und als er da die Angst aus ihren Augen starren sah, da hatte er zu lachen angefangen wie ein richtiger Junge. »Was glauben Sie, Frau Bergrätinhatte er gerufen, »daß Bengt Magnusson sich dachte, als er heimkam und das hörte: >Hätte mein Bruder<

Onkel hatte gleich damit angefangen, die Bergrätin zu fragen, ob sie die Geschichte von Sigrid der Schönen gehört habe. Er fragte nicht das Flaumvögelchen, und sie wäre auch nicht imstande gewesen, zu antworten. Die Bergrätin kannte die Geschichte gut, aber er erzählte sie dennoch.

Er konnte sich ja gewiß gar nicht denken, daß sie so schüchtern war, daß sie beinahe ohnmächtig wurde, als sie ihn fort fand und sich selbst mit Onkel und der Bergrätin allein sah. Moritz war nie schüchtern gewesen. Er wußte nicht, was für eine Qual das war. Dieses Frühstück, dieses Frühstück!