Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 6. Juli 2025


Stanhope versank eine Weile in regungsloses Grübeln, dann fragte er hastig: »Was soll aber geschehen? Schnelles Handeln ist Pflicht. Wohin mit Caspar?« »Er soll hierher nach Ansbachversetzte Feuerbach kategorisch. »Hierher? Zu Ihnen?« »Zu mir, nein. Das ist leider unmöglich, aus vielen Gründen unmöglich.

Den Magistratsherren fuhr ein heilloser Schrecken in die Glieder. Schleunigst ließen sie die Aktenfaszikel zusammenpacken und schickten sie mit Eilpost nach Ansbach hinüber.

Ich kannte die Stätten, wo Hauser sein seltsames Leidensdasein verbracht und geendet, in Nürnberg die Burg, das Tucherhaus, in Ansbach das Gäßchen, wo der Lehrer Mayer gewohnt und den Hofgarten mit dem Oktogon, der die schöne Inschrift trägt; alles war diesem Schicksal so zauberisch angepaßt, das Gebliebene an Dingen, das noch Währende der Landschaft.

Stanhope sagte, er schätze sich glücklich, daß Caspar endlich Aussicht auf eine geregelte Bildung habe, alles bisherige sei ja nur Willkür und Ungefähr gewesen. Wenn der Herr Staatsrat nicht so fest darauf bestanden hätte, daß Caspar in Ansbach bleibedies sollte offenbar eine Erklärung gegen den still zuhörenden Jüngling sein

Herr von Tucher nahm sich vor, im April nach Ansbach zu fahren und mit dem Präsidenten zu sprechen. Caspar aber war voller Erwartung. Er wartete auf einen, der kommen mußte, auf einen, der irgendwo unter den Menschen ging und den Weg zu ihm suchte, und so fest war der Glaube an diesen Kommenden, daß er jeden Morgen dachte: heute, und jeden Abend: morgen.

In einer Eingabe an das Kreisgericht in Ansbach, die sich als notwendig erwiesen und worin er seine Bereitwilligkeit anzeigte, nicht nur während seines Lebens für Caspar Hauser zu sorgen, sondern auch dessen Erhaltung für den Fall seines Todes zu sichern, erwähnte er, daß zwischen ihm und Herrn von Tucher Verhältnisse eingetreten seien, die ihm für jetzt und künftig jeden Verkehr unmöglich machten; es sei deshalb von Wichtigkeit, daß Caspar tunlichst bald in eine andre Umgebung versetzt werde.

Erst nach einer Weile wandte er sich zu Caspar und redete ihn, aus seinem dunkeln Nachdenken heraus, ohne Begrüßung an. »Ich kehre morgen nach Ansbach zurück, Caspar, wie Sie ja wissenbegann er und verdeckte die Augen mit der Hand; »Sie werden mich einige Wochen, ja vielleicht monatelang nicht sehen.

Wir beredeten uns nun, daß Caspar in unserm Hause bleiben und da übernachten solle; wir hatten, um das Aufsehen wegen Caspars Verschwinden gleich wieder zu ersticken, die Magd zum Bürgermeister geschickt, auch zu den andern Leuten, die wir schon inkommodiert hatten, und meine Mutter ging in die Küche, um fürs Abendessen zu sorgen, da erschien der Tuchersche Diener, erkundigte sich, ob Caspar bei uns sei, und als wir dies bejahten, sagte er, er solle gleich nach Hause, der Polizeileutnant Hickel aus Ansbach wäre da und Caspar müsse noch am Abend mit ihm abfahren.

Mitten in der Stadt Ansbach, abends um drei viertel sieben: Gelächter. Gelächter vieler Menschen. Unerhört. Der Gedanke blieb im Hirn stecken. Das lyrische Gleichnis zerfiel. Das Madrigal zerstob seifenblasenhaft. Gelächter! Man sah es geradezu vor Augen, wie sie sich bogen da drinnen; wie die Hälse sich blähten gleich Blasebälgen; wie die Mäuler zu Schlünden wurden mit bleckenden Zähnen.

Im Wagen fragte mich Hauser plötzlich, ob der Herr Graf noch in Ansbach weile; ich bejahte, fügte aber hinzu, daß Seine Lordschaft dieser Tage gen Frankreich fahren werde, worauf Hauser einen tiefen Seufzer ausstieß; er lehnte sich in die Ecke zurück, schloß die Augen und schlief nun wirklich ein, wie ich aus seinen tiefen Atemzügen entnehmen konnte.

Wort des Tages

mützerl

Andere suchen