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Aktualisiert: 4. Mai 2025


Immer verdient es noch ruehmliche Anerkennung, dass die roemischen Poeten des sechsten Jahrhunderts nicht an die hellenische Tagesliteratur oder den sogenannten Alexandrinismus sich anschlossen, sondern lediglich in der aelteren klassischen Literatur, wenn auch nicht gerade in deren reichsten und reinsten Bereichen, ihre Muster sich suchten.

Einzig in dem "Lebensbild" oder dem Mimus verwuchs der letzte noch gruenende Trieb der nationalen Literatur, die Atellanenposse, mit den ethologischen Auslaeufern des griechischen Lustspiels, die der Alexandrinismus mit groesserer poetischer Kraft und besserem Erfolg als jeden anderen Zweig der Poesie kultivierte.

Diese posthume Produktivitaet ist der sogenannte Alexandrinismus.

Wenn andererseits das neue Reich darauf beruhte, dass die maechtigen Stroeme der griechischen und lateinischen Nationalitaet, nachdem sie Jahrtausende hindurch in parallelen Betten geflossen, nun endlich zusammenfielen, so musste auch die italische Literatur nicht bloss wie bisher an der griechischen ueberhaupt einen Halt suchen, sondern eben mit der griechischen Literatur der Gegenwart, das heisst mit dem Alexandrinismus sich ins Niveau setzen.

Italien hatte bisher sich gegen den Alexandrinismus im wesentlichen ablehnend verhalten.

Davon hatte man denn nicht weit zu der voelligen Einraeumung der Buehne an die toten Poeten, die wir in der ciceronischen Zeit finden und der der Alexandrinismus sich gar nicht widersetzte. Seine Produktivitaet auf diesem Gebiete war schlimmer als keine.

Die ersten roemischen Nachahmer denn die geringen Anfaenge aus der marianischen Zeit koennen kaum mitgezaehlt werden fand die nach Alexander entstandene griechische Literatur unter den Zeitgenossen Ciceros und Caesars; und nun griff der roemische Alexandrinismus mit reissender Schnelligkeit um sich. Zum Teil ging dies aus aeusserlichen Ursachen hervor.

Es wird spaeter darzustellen sein, dass die augustische Literatur, verglichen mit der verwandten der Diadochenzeit, weit minder eine Philologen- und weit mehr eine Reichsliteratur gewesen ist als diese und darum auch in den hoeheren Kreisen der Gesellschaft weit dauernder und weit allgemeiner als jemals der griechische Alexandrinismus gewirkt hat.

Aber es waren keineswegs bloss diese zufaelligen Veranlassungen, die den roemischen Alexandrinismus ins Leben riefen; er war vielmehr ein vielleicht nicht erfreuliches, aber durchaus unvermeidliches Erzeugnis der politischen und nationalen Entwicklung Roms.

Mit der Begruendung dieser Wissenschaften, welche recht eigentlich in die gegenwaertige Epoche faellt, und zugleich mit den ersten geringen Anfaengen der Nachdichtung der alexandrinischen Treibhauspoesie kuendigt bereits die Epoche des roemischen Alexandrinismus sich an.

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