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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Kein Mädchen hatte seiner Meinung nach so feurige Gazellenaugen, keine hatte einen kleineren Granatmund und längeres schwarzes Haar, keine hatte so volle Formen und kleinere Hände und Füße. In seinen Augen verstand kein anderes Mädchen so gut die Ziegen zu melken wie Aischa, oder mit gleich lieblicher Anmuth einen Teller Brod anzubieten oder eine Schale mit Milch zu credenzen.
So nahete der Tag. Einige Tage vorher saß Aischa schon mit umwickelten Händen und Füßen; denn während sonst die+ Frauen es für genügend halten, während einer Nacht, um eine rothe Färbung hervorzubringen, ihre Gliedmaßen in zerstampftes Hennahkraut einzuwickeln, hatte Aischa's Mutter, um eine recht rothe Farbe hervorzurufen, es für nothwendig gehalten, dies während mehrerer Tage hindurch zu thun.
Omar hatte seit längerer Zeit Gelegenheit gehabt, die Reize und Vorzüge eines jungen Mädchens kennen zu lernen, welches nur einige Stunden von seinem Duar entfernt lebte. Es war das Aischa bent Abu Thaleb vom Stamme der Uled Hassan. Die beiden Väter waren seit Langem durch Freundschaft verbunden; der Duar der Uled Hassan lag auf dem Wege vom Ssebu nach Fes.
Bei den Arabern haben wir fast nur biblische und koranische Namen, sowohl bei den Männern als Frauen. Die Frauen findet man fast unabänderlich Fathma, Aischa oder Mariam benannt. Die Berber haben sich auch hierin apart gehalten und fahren fort heidnische oder berberische Namen zu führen, z.B. Humo, Buko, Rocho, Atta etc. , obschon natürlich arabische Namen vorwalten.
Sie gehen auf das Zelt Omars zu, der fortwährend allein geblieben war, und da von der anderen Seite auch die Männer herbeigekommen waren, so ruft Abu Thaleb: "Omar ben Abu Ssalam, bist Du im Zelte, so erscheine und bezeuge im Namen des einigen Gottes, daß Du meine Tochter Aischa als Deine Frau aufnehmen und ernähren willst." Omar erschien und bezeugte es im Namen Gottes.
Sodann fügte sie noch hinzu, daß Aischa ein hübsches und tugendhaftes Mädchen sei, die wohl für Omar passen möchte. Aischa, wohl ahnend was kommen würde, war gleich im Anfange dem Zelte entschlüpft und hatte sich draußen etwas zu thun gemacht.
Jetzt sollte aus dieser Heirath, die Abu Ssalam fast schon als abgemacht fand, nichts werden, er sollte sein Wort brechen. Aber Omar, der einzige Sohn, kam selbst, er beschwor den Vater, ihm Aischa zu verschaffen, er würde sterben, wenn Aischa nicht sein Weib würde, und dann flehte die Mutter, Lella Mariam, zu Gunsten des Sohnes; wie konnte da der Vater, der Gatte widerstehen?
Im Duar des Bräutigams selbst angekommen, wurde sie sogleich nach dem Zelte ihrer Schwiegermutter geführt, und jetzt, unter lauter ihr fremden Frauen, zeigte sie sich zum ersten Male ihren neuen weiblichen Verwandten; denn wenn die Frauen des Zeltes auch nicht verschleiert sind, so war Aischa doch in der Kubba, d.h. in einer Art Käfig, der auf dem Maulthiere ruhte, hergekommen und war somit allen Blicken entzogen.
Ihre Augenlider wurden mit Kohöl geschwärzt, ebenso die Brauen, und auf ihre Stirn hatte ihre Mutter ihr ein reizendes Blümchen gezeichnet, während auf die Außenfläche der rothen Hand verschiedene schwarze Zickzacklinien gemalt wurden. Ihre Freundinnen und Gespielinnen waren alsdann behülflich, sie anzukleiden, nachdem Aischa im nahen Flusse ein Bad mit ihnen genommen hatte.
Als nach dem Abendessen, welches die beiden Männer gemeinsam eingenommen hatten, ein jeder sich mit seiner Frau allein befand, Aischa selbst war für die Nacht zu einer Freundin gegangen, erfuhren sie von ihren Frauen den Gedankenaustausch und Abu Ssalam beschloß nun, am anderen Morgen von Aischa's Vater ihre Hand für seinen Sohn zu verlangen.
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