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Aktualisiert: 11. Juni 2025
So war das Unglück, das er so lange gefürchtet, also hereingebrochen! Er gab sich die erdenklichste Mühe, einen Ausweg zu ersinnen. Abdalonim ward hinter der Tür hörbar. Man verlangte nach dem Suffeten. Die Schergen Molochs seien ungeduldig. Hamilkar unterdrückte einen Schrei. Es war ihm, als wenn er mit glühendem Eisen gefoltert würde.
Doch seine Lippen öffneten sich, und seine Augen erweiterten sich, wie er unter den Ausgaben eines einzigen Tages einen ungeheuren Verbrauch an Fleisch, Fischen, Geflügel, Wein und Gewürz, dazu eine Aufzählung von zerbrochenen Gefäßen, getöteten Sklaven und verdorbenen Teppichen fand. Abdalonim, noch immer am Boden liegend, berichtete ihm nun von dem Festschmause der Söldner.
Nun warfen sich alle platt auf den Boden und schrien: »Götterliebling, dein Haus blühe!« Durch diesen in der Zypressenallee auf dem Boden liegenden Schwarm schritt der Haushofmeister Abdalonim in seiner hohen weißen Mütze auf Hamilkar zu, ein Weihrauchfaß in der Hand.
»Steh auf!« gebot er und stieg herab. Abdalonim folgte ihm mit schlotternden Knien. Dann aber griff er nach einer Eisenstange und machte sich daran, wie ein Rasender die Steinfliesen auszuheben. Eine Holzscheibe sprang hoch, und alsbald klappten in der Flucht des Ganges noch mehrere solcher großen Deckel auf: die Verschlüsse von Kellern zur Aufbewahrung von Getreide.
Ohnmächtig fiel Abdalonim nach rückwärts zu Boden. Hinter der Purpurfabrik, aus der blauer Rauch langsam zum Himmel schmauchte, ertönte ein Schakalschrei. Hamilkar blieb stehen. Der Gedanke an seinen Sohn hatte ihn plötzlich beruhigt, als ob ihn ein Gott berührt hätte. In ihm glaubte Hamilkar seine eignen Kräfte fortlebend, sein Ich ins Unbegrenzte weiterdauernd.
»So fürchtest du sie mehr als mich!« schrie der Suffet, und seine Augen blitzten durch den Dampf wie Fackeln über den großen bleichen Mann hin, der zu begreifen begann. »Abdalonim! Vor Sonnenuntergang wirst du ihn Spießruten laufen lassen! Zerfleddere ihn!«
»Das ist gut so, Abdalonim!« Und flüsternd sagte er ihm, sich neigend, ins Ohr: »Du wirst noch mehr kommen lassen, aus Etrurien, aus Bruttium, woher du willst und zu welchem Preise es auch sei! Häuf es an und bewahr es! Ich muß alleiniger Besitzer alles Getreides in Karthago sein!«
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