United States or Montenegro ? Vote for the TOP Country of the Week !


Diese Sprachen sollen die Verarbeitungsprozesse und Handelsabläufe beschleunigen, die Risiken reduzieren, den Profit erhöhen und die Effektivität weltweiter Handelsbeziehungen sichern. Ohne negativen Einfluß auf die Effizienz der Vermittlung können diese neuen Handelsformen jedoch nicht mehr im Zentralismus einer Schriftkultur befangen bleiben.

Vorstellungen über Führung, Organisation, Planung und Legalität werden neu definiert. Aus den Stammeshäuptlingen wurden die Könige des Mittelalters und schließlich die neuzeitlichen Präsidenten. Es gibt jedoch keinen Grund zur Annahme, daß bei verteilten Aufgaben und paralleler Handlungsstruktur Zentralismus und Hierarchie die entscheidenden politischen Prinzipien bleiben müssen.

Dieser Hintergrund ist eben jener neue pragmatische Rahmen, der die globale Plattform für eine in viele Teilbereiche aufgegliederte Wirtschaft mit immer kürzeren Produktionszyklen abgibt. Der Prozeß kennt kaum noch sequentielle Abläufe und keinen Zentralismus. Mit anderen Worten: Nahezu die gesamte Marktaktivität vollzieht sich in parallel ablaufenden verteilten Prozessen.

Die Selbstkonstituierung des Menschen erzeugt nicht mehr Uniformität, sondern Mannigfaltigkeit. Dauerhaftigkeit, stabile Hierarchien und Zentralismus sind irrelevant geworden. Wir stehen vor neuen Problemen. Ihre schriftkulturelle Formulierung wäre irreführend; die Herausforderung, die sie im neuen Kontext der Schriftlosigkeit darstellen, ist von bislang unbekannter Größe.

Die Schriftkultur förderte neue Formen des politischen Aktivismus und ließ neue Institutionen entstehen. Das Bewußtsein von Grenzen zwischen Kulturen und Sprachen nahm zu. Der Zentralismus setzte sich durch, und Hierarchien zurückhaltend oder heimtückisch wurden mit Hilfe des mächtigen Instruments der Sprache etabliert.

Indem sich die Menschen der Schriftkultur ihres Herkunftlandes verpflichtet fühlen, erfahren sie sich als gespaltene Persönlichkeiten zwischen zwei unterschiedlichen pragmatischen Kontexten. Der eine verkörpert die Erwartungen, die sich aus dem auf Schriftkultur gründenden Kontext ergaben Homogenität, Hierarchie, Zentralismus, Tradition.

Vor allem aber heißt es, daß Zentralismus und Hierarchie, auf die offenbar jeder in diesem Lande setzt, die Effektivität des Staates und damit die Effektivität aller wichtigen Tätigkeiten von risikofreudigen Individuen, Unternehmen und selbst Regierungsstellen einschränken.

Die Sprachen der Mathematik, der Ingenieurwissenschaft oder der Genetik können für sich allein genommen durch all die Merkmale beschrieben werden, die die natürliche Sprache aufweist und die sie aus diesem Grunde für die Komplexitäten in der heute erreichten Skala unserer Aktivität unbrauchbar gemacht haben: Sequentialität, Dualismus, Zentralismus und Determinismus.

Jenseits der Schriftkultur werden Alternativen zu Zentralismus, Hierarchie, Sequentialität und Determinismus in der Politik erwartet. Vor allem benötigen wir Alternativen zu dualistischen Strukturen, ob im Zweiparteiensystem, der Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive oder dem Gegensatz zwischen Gesetzestreue und Illegalität.

Mit der Entstehung bestimmter in der Schriftkultur verankerter Bedingungen Ziel- und Absichtserklärungen, Beschreibung vorhandener Mittel, Bewertungsverfahren trafen Bild und schriftliche Entwürfe zusammen. Die Schriftkultur bewirkte Veränderungen im Bereich des Designs. Diese äußerten sich in allgemeinen Erwartungen von Dauerhaftigkeit, Allgemeingültigkeit, Dualismus, Zentralismus und Hierarchie.