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Es war weitgehend illustrativ. Heute ist es konstitutiv, d. h. es übermittelt nicht nur Nachrichten, es macht Nachrichten. Die Schriftkultur ermöglicht die Erfahrungen menschlicher Selbstkonstituierung in einer von der klassischen Physik und Chemie beherrschten und erklärten Welt. Sie basiert auf derselben Grundstruktur und gibt die spezifischen Merkmale dieser Erfahrung wider.

In ihrer Gesamtheit lassen sie erkennen, wie komplex der Vorgang der Selbstkonstituierung ist; einzeln betrachtet erhellen sie die fragmentierten Erfahrungsbereiche des Sprachgebrauchs, nämlich Rationalität, Überzeugung, Auswahl, Handeln und Glauben. Und dieser Logik wiederum liegen andere Formen der Logik zugrunde.

Die Selbstkonstituierung des Menschen erzeugt nicht mehr Uniformität, sondern Mannigfaltigkeit. Dauerhaftigkeit, stabile Hierarchien und Zentralismus sind irrelevant geworden. Wir stehen vor neuen Problemen. Ihre schriftkulturelle Formulierung wäre irreführend; die Herausforderung, die sie im neuen Kontext der Schriftlosigkeit darstellen, ist von bislang unbekannter Größe.

In dem durch Unmittelbarkeit gekennzeichneten synkretistischen pragmatischen Handlungsrahmen gibt es keine politische Dimension. Die politische Identität beginnt wie jede andere Form der menschlichen Selbstkonstituierung mit dem Bezug auf die Natur: Die Stärksten, die Schnellsten, die Reaktionsstärksten werden als Führer anerkannt. Die Mächtigsten sind erfolgreich für sich selbst.

Angesichts der Bedeutung, die die Skala bei der Selbstkonstituierung des Menschen durch Sprache spielt, liegt es nahe zu fragen, inwieweit auch die Logik durch die Skala beeinflußt ist. Auf den ersten Blick hat Logik mit Skala nichts zu tun. Schlüsse bleiben gültig unabhängig davon, wie viele Menschen sie gezogen bzw. nachvollzogen haben. Das ist aber nur die universalistische Sehweise.

Die Interaktion mit anderen Menschen, mit der Natur oder mit Gegenständen, die wir geschaffen haben, beeinflussen alle auf ihre Weise die praktische Selbstkonstituierung unserer Identität.

Aus den neuen Formen unserer Selbstkonstituierung in einer Welt, die durch Effizienz, hohe Bedarfsbefriedigung und eine unersättliche Fähigkeit, das Neue durch immer Neueres zu ersetzen, gekennzeichnet ist, stellt sich auch das Problem von Erziehung und Ausbildung in einer Weise neu, für die Schriftkultur und schriftkulturelle Bildung nicht mehr hinreichend sind.

Für die Aufrechterhaltung ausgedienter Strukturen und Haltungen und für Investitionen in feudale Universitätsstrukturen gibt es keine Rechtfertigung mehr. Statt dessen müssen wir unser Augenmerk auf die Dynamik individueller Selbstkonstituierung und auf den pragmatischen Horizont unserer aller Zukunft legen.

Und wenn man für diese Erfahrung einen Stein oder einen Stock benötigt, ein Geräusch, einen Rhythmus, oder wenn sich das Individuum in eine Plastik oder ein Musikstück hineinprojiziert, dann ist die Bedeutung eines jeden solchen Elementes durch den pragmatischen Zusammenhang im Vollzug der Selbstkonstituierung bestimmt.

Wir wollen dabei mit der eingangs gestellten Frage beginnen: Was geschieht mit der lebenslangen Produktgarantie, wenn der Hersteller bankrott geht? Wir haben bereits in verschiedenen Zusammenhängen gesehen, daß die sich in der Schriftkultur vollziehende sprachliche Selbstkonstituierung des Menschen Stabilität und progressives Wachstum insinuiert.