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Er konnte den Schmerz der Tochter nicht sehen, tausend Wunden bluteten in ihm. Lind und fast sommerlich verrann dieser Herbsttag. Golddurchflimmerte Dämmergewebe umspannen das Dorf, und noch leuchtete der Himmel im Westen in duftigem Rosa. Von den Wiesen stiegen ganz feine Nebel auf, streifenweise und leise zitternd, und schlangen sich um die Häuserfirste und das Geäst der Bäume.

Aber es war rings um sie nichts als das blendende Weiß, überall das Weiß, das aber selber nur einen immer kleineren Kreis um sie zog und dann in einen lichten, streifenweise niederfallenden Nebel überging, der jedes Weitere verzehrte und verhüllte und zuletzt nichts anderes war als der unersättlich fallende Schnee.

In der Stille der Lenznacht schlich es sich weich in das Herz des Alten. Die Erinnerung rührte an ihm. Welch Leben lag hinter ihm! Sein Weib und vier blühende Kinder hatte er hinsterben sehen; als Letzte war ihm die Dörthe gebliebenund die hatte man ihm ermordet. Alles sühnt sonst die Gerechtigkeit der Weltaber seines Kindes Mörder stiegen an Ansehen und lebten in Freuden. Wo war da die Vergeltung?! ... Klempt entsann sich noch gut jenes Abends, als der Absagebrief Fritzens eingetroffen war. Da war er ins Freie getreten, um nicht das schmerzverzogene Gesicht seiner Dörthe sehen zu brauchen. Im Herbst war es gewesen, doch ganz ähnlich draußen wie jetzt. Von den Wiesen stiegen feine Nebel auf, streifenweise und leise zitternd, und schlangen sich um die Häuserfirste und das Geäst der Bäume. Nur der Kurpark lag völlig im Nebel, in einem wogenden, milchigen Meer. Und in dem furchtbaren Herzenskummer, der den stillen und ruhigen Mann wütend machte, hatte Klempt die Hände geballt und sie drohend erhoben nach der Richtung des weißen Nebelsees, in den der Kurpark versank.... »Verfluchte Quelle!