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Vor ihr auf der Brüstung lagen ihre Glacéhandschuhe, und Benno phantasierte: Wenn ihr jetzt ein Handschuh hinunterfiele – wie im Schiller – mitten zwischen die Salonlöwen und die Parkettigerinnen – und sie tät’ zu mir heraufrufen: »Herr Delorges Stehkragen – ei, so hebt mir den Handschuh auf!« – ich tät’ herunterrufen: »Edles Fräulein Kunigunde Hochberg,« tät’ ich rufen, »wie kommen Se merr vor? – Heut abend bin ich nicht der Stehkragen vom zweiten Pult im Couponbureau der Industriebank, der vor jeder Kundin seinen Knicks machen muß – heut abend bin ich der Kunstgenießer und Kunstmäzen Ritter Benno – und ich sitz’ so stolz auf meinem numerierten Galerieplatz wie der König auf seinem unnumerierten Thron – und von mir aus kann auch noch Ihr zweiter Handschuh hinunterfallen – und Ihre Brillantenausstellung – und Sie selbst dazu – ich seh’ gar nicht einmal hin nach Ihnen – denn ich schwärm’ für ein junges Mädchen – das mir gegenüberwohnt am Kontorpult – und goldene Haare hat – und ...«
Ich sagte: „Nun sehen Sie, ob ein Mister Stefenson in den Ferien vom Ich in die Tracht eines Bauernknechtes kriecht oder ob eine Opernsängerin mal in das Habit einer Wahrsagerin schlüpft, bleibt sich ganz gleich. Das ist doch selbstverständlich.“ Seine Augen irrten umher. „Ich fürchte, die wirkliche Sibylle wird sich in der Bodenkammer erkälten. Man sollte sie jetzt herunterrufen.“