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In Italien ward die Emigration unter den Aristokraten allmaehlich nicht bloss Ehren-, sondern fast Modesache, und neuen Schwung erhielt sie durch die unguenstigen Nachrichten, die ueber Caesars Lage vor Ilerda eintrafen; auch von den laueren Parteigenossen und den politischen Achseltraegern kamen nach und nach nicht wenige an, und selbst Marcus Cicero ueberzeugte sich endlich, dass er seiner Buergerpflicht nicht ausreichend damit genuege, wenn er eine Abhandlung ueber die Eintracht schreibe.

Varro tat in dem Verfassungskampf, was ihm Buergerpflicht schien; aber sein Herz war bei diesem Parteitreiben nicht "warum", klagt er einmal, "riefet ihr mich aus meinem reinen Leben in den Rathausschmutz?" Er gehoerte der guten alten Zeit an, wo die Rede nach Zwiebeln und Knoblauch duftete, aber das Herz gesund war.

Noch in Ciceros Schriften wird es fuer Buergerpflicht erklaert, dem Euhemerismus Widerstand zu leisten, der dem Gottesdienst zu nahe trete; und von den in seinen Gespraechen auftretenden Akademikern und Epikureern muss jener sich entschuldigen, dass er als Philosoph zwar ein Juenger des Karneades, aber als Buerger und Pontifex ein rechtglaeubiger Bekenner des Kapitolinischen Jupiter sei, der Epikureer sogar schliesslich sich gefangen geben und sich bekehren.

Es ist nicht Gleichgueltigkeit gegen die Familie, welche diese Satzung eingegeben hat, vielmehr wohnte die Ueberzeugung, dass Hausbegruendung und Kinderzeugung sittliche Notwendigkeit und Buergerpflicht sei, tief und ernst im Bewusstsein des roemischen Volkes.

Wenn unter diesen die Ehe laengst als eine Last galt, die man hoechstens im oeffentlichen Interesse ueber sich nahm, so begegnen wir jetzt schon auch bei Cato und Catos Gesinnungsgenossen der Maxime, aus der ein Jahrhundert zuvor Polybios den Verfall von Hellas ableitete: dass es Buergerpflicht sei, die grossen Vermoegen zusammenzuhalten und darum nicht zu viel Kinder zu zeugen.