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Zeichensysteme aller Art, vor allem aber die Sprache, haben die vielen Projekte aufgenommen und gespeichert, die die Bedingungen der Lebenspraxis, wie sie in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben wurden, verändert haben. Eine jede Veränderung hat die strukturalen Grenzen der Sprache evidenter gemacht.

Besonders deutlich wird das, wenn wir die grundlegenden Merkmale der Schriftlichkeit mit denen der neuen Zeichensysteme vergleichen, die die Schriftlichkeit ergänzen oder ersetzen. Sprache ist sequentiell, zentralistisch, linear und entspricht dem linearen Wachstumsstadium der Menschheit.

Die Menschen drücken sich durch ihre Zeichensysteme nicht nur anderen gegenüber aus, sie hören sich auch zu und blicken sich an. Sie sind gleichzeitig Sender und Empfänger. Beim Sprechen folgen die Zeichen in einer Serie von selbstkontrollierten Abfolgen aufeinander.

Dazu müssen wir zuallererst die Beziehung zwischen der Struktur der Kultur, innerhalb derer Zeichensysteme, Schriftkultur und Bildung und darüber hinausgehende Mittel zu identifizieren sind, und der Struktur der Gesellschaft, innerhalb derer sich die Interaktion zwischen den einzelnen Mitgliedern dieser Gesellschaft vollzieht, verstehen. Ansonsten geben Erklärungsmodelle jedweder Art keinen Sinn.

Einige der heute geläufigen visuellen Zeichensysteme haben sich aus der Schriftkultur heraus entwickelt: Werbung, Theater und Fernsehspiel. An sie stellen wir die für das Maschinenzeitalter charakteristischen Erwartungen.

Die Dynamik des derzeit zu beobachtenden Prozesses erfordert vielmehr den Übergang von einer einzigen, alles beherrschenden Form schriftkultureller Bildung zu einer Vielfalt höchst anpassungsfähiger Zeichensysteme. Diese Anpassungsfähigkeit drückt sich in den erforderlichen neuen Kompetenzen aus.

Das Versagen von Sprache hingegen deutet auf Grenzen der menschlichen Erfahrung hin, nicht auf die des Werkzeugs. Funktionsstörungen der Sprache verweisen auf die biologische Anlage und die Art und Weise, wie sie durch das menschliche Handeln auf die Realität projiziert wird. Dies gilt nicht für andere, weniger natürliche Zeichensysteme: Symbole, künstliche Sprachen, Meta-Sprachen.

Das Wort Sprache bezieht sich zwar auch auf andere Zeichensysteme, stellt aber keineswegs eine Synthese aller dieser Zeichensysteme dar. Den Entwicklungsprozeß der Sprachlichkeit können wir als eine fortschreitende Projektion des Individuums auf seine Lebensumwelt verstehen.

Die Grunderziehung sollte sich den wesentlichen Ausdrucks- und Kommunikationsformen widmen, die Unterschiede zwischen den jeweiligen Zeichensystemen hervorheben und alle an diese Systeme und an deren sinnvolle Verknüpfungen heranführen. Die Einübung in diese Zeichensysteme kann nur über deren praktischen Gebrauch geschehen, nicht über Anweisungen und theoretisch ersonnene Übungen.

Überschuß und Tausch, die durch die landwirtschaftliche Tätigkeit ermöglicht wurden, hatten die Skala der menschlichen Tätigkeiten erweitert und Zeichen, Zeichensysteme und schließlich Sprache erforderlich gemacht. Überschüsse können vielfältig genutzt werden. Hierfür waren Zeichen und später die Differenzierungsformen der Sprache nötig.