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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Gegen Ende des Jahres erinnerte sich Ywain des Versprechens, welches er seinen beiden Gefährten gegeben hatte, nämlich sie an dem Jahrestage des Anfangs ihrer Abenteuer an der Quelle wieder zu treffen. Bis zu diesem Tage war es noch einen Monat hin.
"Das ist unmöglich," erklärte Ywain und erzählte, was ihm der Ritter über die Zauberkraft seiner früheren Geliebten gesagt hatte; dann riet er dem Könige, Merlin kommen zu lassen, der bald Mittel und Wege finden würde, die beiden Ritter aus der Gewalt der Jungfrauen zu befreien.
Ich habe supra S. XX erwähnt, daß, um diesen Mangel zu beseitigen, wahrscheinlich ein späterer Abschreiber den Auszug aus dem Vulgat-Lancelot einer Tristan-Hs. beigefügt hat, durch welche derselbe dann in einige andere Hss. gelangt ist. Wer diese Jungfrau ist, wird nirgends erwähnt. Auch die Identität ihrer Schwester, bei der Ywain übernachtet, wird nicht verraten.
Die beiden Ritter waren Girflet und Keux der Seneschall; beide wunderten sich nicht wenig in dem Beschützer der Jungfrau Ywain zu erkennen, den sie schon mehr als sechs Monate vergeblich gesucht hatten.
"Du hast recht", gab Ywain zu, "du weißt viel mehr über mich als ich glaubte. Wenn du den kennst, der mir die Schande zugefügt hat, sage es mir, damit ich mich an ihm rächen kann."
"Deine Mühe ist umsonst", sagte der Ritter zu Ywain, "deine Gefährten kennen dich nicht, und wenn du noch hundert Jahre hier bliebest, würden sie nicht verstehen, was du von ihnen willst.
Ywain fragte beide, ob sie nichts von Gawain gehört hätten, und sagte, als sie nichts zu erzählen wußten: "Hoffentlich ist ihm kein Unglück widerfahren, denn er hat versprochen, mich und den Morholt in kurzer Zeit nicht weit von hier zu treffen. Sollte er nicht kommen können, so wird vielleicht der Morholt kommen und mir Nachricht über ihn geben."
Nach der Messe fand sie Ywains Pferd grasend und schloß aus dieser Tatsache, daß ein fremder Ritter in der Nähe ruhen müßte. Sie machte sich daher mit zweien ihrer Damen auf, um den Ritter zu suchen. Sie fand erst seine Waffen, dann ihn selber. Ihre Begleiterinnen erkannten Ywain. Die Königin setzte sich neben ihn und ergriff seine Hand.
"Das kann ich nicht tun", sagte Girflet, "denn ich habe Ywain versprochen, bei ihm zu bleiben; er würde mich mit Recht für einen Feigling halten, wenn ich nicht bliebe; auch darf ich mein Wort nicht brechen". "Du mußt es tun", erwiderte die Jungfrau, "denn du weißt recht wohl, daß nach der Sitte des Landes das einer Jungfrau gegebene Versprechen den Vorrang hat vor dem einem Ritter gegebenen". Dagegen konnte Girflet nichts einwenden.
"Das kann ich dir noch nicht sagen", entgegnete die Jungfrau, "denn er ist noch nicht erzeugt, und es wird noch einige Zeit vergehen, ehe er erzeugt werden wird. Aber wo er auch immer getauft werden wird, ich werde seinen Namen wissen, sobald er ihn empfangen hat, wenn ich zu der Zeit noch lebe." "Und glaubst du, daß ich diesen Ritter sehen werde?" fragte Ywain.
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