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War er dann wieder in Tschechin zurück, so gab er den Freunden und Stammgästen in der Weinstube, zu denen jetzt auch Schulze Woytasch gehörte, nicht blos Scenen aus dem Angely'schen »Fest der Handwerker« und Holtei's »Altem Feldherrn« und den »Wienern in Berlin« zum Besten, sondern sang ihnen auch allerlei Lieder und Arien vor: »War's vielleicht um eins, war's vielleicht um zwei, war's vielleicht drei oder vierUnd dann wieder: »In Berlin, sagt er, mußt Du sein, sagt er, immer sein, sagt er etcDenn er besaß eine gute Tenorstimme.

Die breiten Massen der Wiener Bevölkerung aber, nicht nur die Arbeiter, sondern auch das mittlere Bürgertum, hatten zähneknirschend gesehen, wie sich die fremden Elemente, vor allem die Juden aus Galizien, Rumänien und Ungarn, als Herren Wiens aufspielten, mit dem für sie fast wertlosen österreichischen Geld um sich warfen, Champagner tranken, wo der kleine Mann kaum noch das Glas Bier zahlen konnte, ihre Weiber mit Perlen und Pelzen behängten, während die wirklich gute Gesellschaft den alten Familienschmuck stückweise verkaufen mußte, in prachtvollen Luxusautomobilen durch die Straßen rasten, den bodenständigen Wienern die Wohnungen wegnahmen und mit ihrem lärmenden protzigen Gehaben die alte kultivierte Stadt erfüllten.

»Ja, Schneckenbrummte der Vater, »das ist nur, weil den Wienern das Ganze eine Riesenhetz ist und weil die Lebensmittel billiger und wieder Wohnungen zu haben sindTumpel meinte aber: »Oho, lieber Freund, das ist es nicht allein, sondern die indogermanische Naivität unseres Volkes wagt sich wieder heraus

Was nutzte es den Wienern unter solchen Umständen, daß sie überall Platz hatten, sogar an den Weihnachtsfeiertagen die Theater nicht ausverkauft waren und man nicht mehr den aufreizenden Judennasen begegnete?

Die Lebensmittel waren wirklich viel billiger geworden, weil unsere Krone damals sehr gut, nämlich auf 0·02 Centime stand. Ich erinnere mich, daß Mama im Winter einmal ganz froh nach Hause kam und sagte, man könne jetzt wieder existieren, das Schweineschmalz kostet nur mehr zehntausend Kronen per Kilogramm. Und das mit den Wohnungen hat den Wienern wirklich so viel Freude gemacht.

Der Frühlingsbeginn, der seit jeher als politisch aufgeregte Zeit gegolten hat, brachte auch diesmal den Wienern unruhige Tage.