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Da das Weissbier auf Flaschen gezogen werden musste, so war bei ihm der Absatz in Flaschen gleich 100 %. Das bayrische Bier dagegen kam zu etwa 70 % vom Fass zum Ausschank und nur der kleinere Teil wurde in der Form des Flaschenbieres genossen.

Schon vorher ist darauf hingewiesen worden, wie das erst um das Jahr 1840 eingeführte bayrische Lagerbier sich in kurzer Zeit in allen Kreisen der Bevölkerung Eingang zu verschaffen wusste, sodass um die Mitte der sechziger Jahre bereits nur noch doppelt soviel Weissbier gebraut wurde als Lagerbier. Den stärksten Umschwung aber brachte der Anfang der siebziger Jahre.

Es herrscht diese Bezeichnung und die damit zusammenhängende Zahlungsart übrigens nur beim Weissbier; von einem Stock bayrischen Bieres wird nicht gesprochen.

Namentlich in den Arbeitspausen wird von den Arbeitern auch heute noch vielfach beim Gastwirt Weissbier konsumiert, während in der Fabrik fast nur bayrisches Bier getrunken wird, hauptsächlich deshalb, weil das bayerische Bier bequem »aus der Flasche« getrunken werden kann, was beim Weissbier nicht der Fall ist.

Ebenso wie in diesen Cafés wird auch in den Kneipen mit Damenbedienung Grätzer Bier konsumiert, in manchen Fällen wird an solche Kneipen und Cafés auch Weissbier geliefert. Schliesslich sei noch erwähnt, dass auch die Konditoreien für den Absatz von Weiss- und Grätzer Bier in manchen Fällen in Betracht kommen, bei ihnen sind die gerügten Zahlungsverhältnisse der Cafébesitzer jedoch nicht Regel.

Nimmt man nun an, das Berliner Weissbier sei an der Ausfuhr nur mit demselben prozentualen Verhältnis beteiligt, wie an der Produktion, so sinkt der Anteil des Weissbieres an dem genannten Berliner Bierkonsum auf ca. 30 %. In Wirklichkeit dürfte sich aber das Ergebnis noch ungünstiger stellen, denn es ist bekannt, dass das Berliner Weissbier in grossen Mengen nach aussen versendet wird; sein Anteil an der Ausfuhr wird daher vermutlich bedeutend höher sein, als derjenige an der Produktion.

Wenn in den letzten Jahren die Produktion des Weissbieres absolut und z. Ob mit dem Aussterben des alten Berlinertums auch der Konsum von Weissbier aufhören wird, kann dagegen stark bezweifelt werden.

Wenn fast alle Bierverleger noch Lagerbier neben dem Weissbier beziehen, so geschieht dies, weil sie zum Teil über die Strasse noch bayrisches Bier in Flaschen verkaufen, andererseits einige alte Privatleute oder Viktualienhändler zu Kunden haben, die, weil sie jahrelang das Weissbier von dem betreffenden Verleger bezogen haben, aus einer Art Pietät auch das bayrische Bier von ihm entnehmen.

Anders steht es dagegen mit den Geschäftskunden. Sie setzen sich, soweit der Absatz von Weissbier in Betracht kommt, zusammen aus Restaurateuren, Gastwirten, Destillationen im alten Sinne des Wortes , Kolonialwaren- und Grünkramhandlungen, ferner Kantinen in grossen Fabriketablissements oder beim Militär.

Schliesslich aber ist eine Verschlechterung der Lage dadurch bedingt worden, dass in immerhin beträchtlichem Masse der Selbstabzug von Weissbier bei der arbeitenden Bevölkerung sich eingebürgert hat. Dieser Selbstabzug geschieht entweder durch den Bezug von Frisch- oder Jungbier, oder durch den Bezug von kleineren Gebinden, die bis auf den Umfang von ca. 5 l zurückgehen.