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Aktualisiert: 14. Mai 2025


Wo die Kriegsvölker geerntet hatten, da zogen die Marodebrüder mit der Hungerharke hinterher und man vernahm alle Tage gräßliche Geschichten von totgequälten und hingemetzelten Frauen, denn was den Unmenschen in die Hände fiel, ob ein siecher Greis oder ein Brustkind, es mußte des Todes sein. Die Wehrwölfe hatten darum alle Hände voll zu tun.

Unser Hauptmann, der heißt Wulf, und ein richtiger Wolf ist es auch, denn wo er zubeißt, da gibt es dreiunddreißig Löcher. Dennso bin ich der Meinung, daß wir uns die Wehrwölfe nennen und zum Zeichen, wo wir der Niedertracht gewehrt haben, drei Beilhiebe hinterlassen, einen hin, einen her und den dritten in die Quer.

Alle Wehrwölfe gingen mit, die noch am Leben waren, und außerdem jeder, der eben Zeit hatte, so daß der Wulfshof schwarz von Menschen war. Es war ein dusterer Spätherbsttag, als Harm Wulf auf immer schlafen ging, und während der Leichenandacht auf der Deele nieselte es.

Doch seitdem in Engensen Kroaten ziemlich schlimm gehaust hatten, aber schleunigst abziehen mußten, weil die Wehrwölfe dreimal so stark waren als sie, so daß keiner von dem Takelvolk mehr den Weg zurückfand, konnte er keine Nacht mehr ruhig schlafen, denn er mußte immer und immer daran denken, wie es Thormanns Grete, die als Magd auf dem Dreweshofe diente, bei einer solchen Gelegenheit gehen konnte.

Ein Reiter trabte vorbei, noch einer und hinterher ein dritter. »Nach 'm Schweinemarktriefen sie dem Knecht zu. Der nickte und griente. Alle hundertundelf Wehrwölfe und meist ebenso viele Boten standen um den Haidberg. Als der Wagen angefahren kam, ging ein Gemurmel reihum.

»Drewessagte er und schlug mit der Faust auf den Tisch, daß der Hund an zu bellen fing; »bislang war das ja mehr ein Spaß, wenn es auch manch einem nicht so vorkam, dem wir das Luftholen abgewöhnten; jetzt aber hört sich die Gemütlichkeit auf! Wehrwölfe waren wir; jetzt müssen wir Beißwölfe werden. Der Wulfsbauer denkt genau so, Drewes! Wer heute nicht zubeißt, der wird gebissen.

Die Wehrwölfe bedachten sich nicht mehr lange, wenn ganze Haufen von fremden, halbverhungerten Bauern angezogen kamen, sondern machten schnell die Finger krumm.

Und dann kam es aus den Blockhütten heraus wie Gesang; die beiden Bauern horchten; die Frauen und Kinder sangen: »Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und HändenEs dauerte nicht lange, da waren die Wehrwölfe da. Sie lachten und riefen über den Graben: »Na, die Hauptarbeit war ja schon gemacht; wir hätten ruhig zu Hause bleiben können!

Die Auskieke in den Wahrbäumen waren so fest und dicht gemacht, daß es für die Wachen darin wohl auszuhalten war, zumal es an warmen Kleidern und Pelzen nicht mangelte, hatten die Wehrwölfe doch genug davon erbeutet. Zudem streiften den ganzen Tag über berittene Wachen durch die Haide. Damit den Leuten die Abende nicht zu lang wurden, sorgte der Prediger für allerhand Zeitvertreib.

Harm steckte noch das Bier im Geblüt, als er sich auf den Heuboden hinlegte, und als er beim Einschlafen war, ging ihm immer das Lied im Kopfe rund, das die jungen Leute zuletzt gesungen hatten: Kumm üm de Middenacht, kumm um Klock een! Vadder slöpt, Mudder slöpt, ick slap alleen. Die Wehrwölfe Harm blieb für das erste im Bruche.

Wort des Tages

hauf

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