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Aktualisiert: 26. Mai 2025
Sie mißbilligte diese Räubereien in ihrem Herzen und es machte ihr keine Freude, wenn er ihr gleich die herrlichsten Stoffe, mit Gold und Silber durchwirkt, zu reichen Kleidern schenkte. »Was soll mir der Plunder,« sprach sie oft zu sich selbst, »daran Seufzer und Tränen hangen?« Sie warf mit geheimem Widerwillen diese Geschenke in ihre Truhe und würdigte sie weiter keines Anblicks, bemitleidete die Unglücklichen, die in Wackermanns Haft fielen, setzte sie oft durch ihre Fürbitte in Freiheit und begabte sie mit einem Zehrpfennig.
Dieser wehmütige Anblick überwältigte Wackermanns männliche Standhaftigkeit, er weinte und jammerte laut, stürzte über den eiskalten Leichnam her, benetzte die bleichen Wangen mit seinen Tränen, drückte mit zitterndem Munde die erstorbenen Lippen und überließ sich ohne Scheu allen schmerzhaften Gefühlen seines Herzens.
Ihr in Kindesliebe die Hand zu küssen, trug die fromme Schwiegertochter groß Verlangen; doch der Graf lehnte immer die Wallfahrt zur Mutter unter scheinbarem Vorwand ab und brachte dagegen eine Lustreise auf ein ihm unlängst heimgefallenes Lehen in Vorschlag, unfern von Wackermanns zerstörter Burg gelegen; Mathilde willigte gern darein, um die Gegend wieder zu besuchen, wo sie ihre erste Jugend verlebt hatte.
Die Bombarden und Donnerbüchsen erschütterten die Basteien und die Armbrustschützen taten auf beiden Seiten ihr Bestes; es hagelte Bolzen und Pfeile und einer davon, in einer unglücklichen Stunde abgedrückt, wo Wackermanns Schutzgeist von ihm gewichen war, fuhr durchs Visier seines Helms ihm tief ins Hirn, daß er alsbald im kalten Todesschlummer dahintaumelte.
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