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Aktualisiert: 22. Juli 2025
Hurd erklärt sich nämlich so: der tragische Charakter müsse zwar partikulär oder weniger allgemein sein, als der komische, d.i. er müsse die Art, zu welcher er gehöre, weniger vorstellig machen; gleichwohl aber müsse das wenige, was man von ihm zu zeigen für gut finde, nach dem Allgemeinen entworfen sein, welches Aristoteles fordere.
Nun aber schien Sokrates die tragische Kunst nicht einmal "die Wahrheit zu sagen": abgesehen davon, dass sie sich an den wendet, der "nicht viel Verstand besitzt", also nicht an den Philosophen: ein zweifacher Grund, von ihr fern zu bleiben.
Von dieser Situation versprach sich Goethe eine große tragische Wirkung. Der Reichthum der subordinirten Motive und besonders das Meer- und Inselhafte der Ausführung sollte, nach Goethe's Ansicht, jener einfachen Fabel ein besonderes Interesse geben.
Das tragische Mitleid muß nicht allein, in Ansehung des Mitleids, die Seele desjenigen reinigen, welcher zu viel Mitleid fühlet, sondern auch desjenigen, welcher zu wenig empfindet.
Faust, Götz und so manche herrliche Dichtung Goethes sind ins Englische übertragen worden, seine Memoiren entzücken die Pariser, Tiecks und Hofsmanns Novellen fanden hohe Achtung über dem Kanal, und Talma rüstet sich, Schillers tragische Helden seiner Nation vor das Auge zu führen. Wir Deutschen handelten bisher von jenen Ländern ein, ohne unsere Produkte dagegen ausführen zu können.
Dürfen wir, so kann jetzt gefragt werden, diesen Genuß noch mit dem Namen nennen, den wir der tragischen Empfindung auf ihrer ersten Stufe zugestehen mußten? Ist der tragische Genuß, wie wir ihn jetzt kennen gelernt haben, noch bloßes Mitleid? Man kann gewiß den Sinn des Wortes Mitleid so umfassend nehmen. Sicher ist, daß wir uns von dem, was wir damals zunächst so nannten, weit entfernt haben.
Dacier aber, wie gesagt, hat nur gezeigt, wie das tragische Mitleid unsere allzugroße Furcht mäßige: und noch nicht einmal, wie es dem gänzlichen Mangel derselben abhelfe oder sie in dem, welcher allzu wenig von ihm empfindet, zu einem heilsamem Grade erhöhe; geschweige, daß er auch das übrige sollte gezeigt haben.
Wenn Nietzsche sagt, daß Goethe sich von Kleist abgewandt habe, weil er an ihm das Tragische, die »unheilbare Seite der Natur« empfand, während er selbst »konziliant und heilbar« war, so ist in diesem Urteil nur der Gegensatz selbst, nicht das geistige Motiv, aus dem er zuletzt stammt, bezeichnet.
Wir hatten nämlich doch immer gemeint, dass der rechte Zuschauer, er sei wer er wolle, sich immer bewusst bleiben müsse, ein Kunstwerk vor sich zu haben, nicht eine empirische Realität: während der tragische Chor der Griechen in den Gestalten der Bühne leibhafte Existenzen zu erkennen genöthigt ist.
Aber vielleicht ist es das tragische Verhängnis der in Rede stehenden Frauen, daß sie ihren Männern nicht vertrauen können, und mit Recht. Vielleicht lebt in ihrem Herzen das betrübende Bewußtsein, hintergangen zu werden, und sie fürchten, daß der Klub als Vorwand für einen Abend gebraucht wird, dessen Gesellschaft dem weiblichen Standpunkt weniger wünschenswert erscheint.
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