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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Erweckte er einmal die Aufmerksamkeit, so wurde Michael Strogoff gewiß mit Aufwendung aller Mittel und Kräfte verfolgt, eingeschlossen und zuletzt von den tartarischen Reitern gefangen. Es gab für ihn also nur einen einzigen benutzbaren Weg, einen einzigen, die große Landstraße.

Im Innern von Omsk, auf den Straßen und Plätzen, wimmelte es von tartarischen Soldaten, aber man konnte dabei doch leicht wahrnehmen, daß eine eiserne Faust sie hier in den Fesseln einer Disciplin hielt, an welche Jene wohl nur wenig gewöhnt waren. Sie liefen auch nie einzeln umher, sondern marschirten in bewaffneten Abtheilungen, um in der Lage zu sein, jeden Angriff abzuwehren.

Doch immer wäre es noch besser gewesen, sich diesen Gefahren auszusetzen, denn bei solch’ hartem Winter mußten die tartarischen Eindringlinge sich vorzugsweise in den Städten aufhalten, ihre Marodeure hätten die Steppen nicht unsicher gemacht, jede Truppenbewegung wäre unausführbar gewesen und Michael Strogoff leichter hindurch gekommen. Indeß er konnte weder Zeit noch Stunde selbst wählen.

Vertheidigt von wenigen Bataillonen Kosaken zu Fuß hatte sie dem Anprall der tartarischen Heersäulen nicht Widerstand zu leisten vermocht.

Weder die Eine noch die Andere konnten aber wissen, daß der bei Kolyvan gefangene Michael Strogoff sich in demselben Zuge befinde und gleichzeitig mit ihnen nach Tomsk transportirt werde. Die von Iwan Ogareff weiter zugeführten Gefangenen wurden mit denen, welche der Emir schon in dem tartarischen Lager bewachen ließ, vereinigt.

Diese Stadt liegt ungefähr in der Mitte des Weges von Moskau nach Irkutsk, woselbst er vor Ablauf von zehn Tagen eintreffen mußte, wenn er die tartarischen Horden hinter sich lassen wollte. Offenbar hatte der beklagenswerte Zufall, welcher ihn seiner Mutter vor Augen führte, sein Incognito verrathen.

Wenn sich aber diese kleinen Städtchen, wie Ikulskoë, Karguinsk u. a., in Folge ihrer Lage mitten in der sumpfigen Steppe, die der Entwickelung der tartarischen Streitkräfte unüberwindliche Schwierigkeiten entgegensetzte, noch einer glücklichen Ruhe erfreuten, lag da nicht die Befürchtung nahe, daß Michael Strogoff von den reichen, fruchtbaren Ufern des Obi an an Stelle der natürlichen Hindernisse allerlei Schwierigkeiten und Gefahren von Seiten der Menschen zu erwarten haben werde?

Pferde und Kameele waren alle getödtet oder geraubt. Zu Fuß mußten sie die Reise durch die grenzenlose Steppe fortsetzen. Spuren von jener dritten tartarischen Heeresabtheilung, welche schon auf Irkutsk zu marschirte, fehlten nirgends. Hier lag ein todtes Pferd, dort stand ein verlassener Wagen. Die Körper der unglücklichen Sibirer bezeichneten die Straße und häuften sich in der Nähe der Dörfer.

Man sprach unter der Hand von einem Treffen zwischen den sibirischen und tartarischen Heerhaufen an der Grenze des Gebietes der großen Kirghisenhorde, – ein Treffen, das für die auf diesem Punkte viel zu schwachen Russen nicht zum Vortheile ausgefallen sein konnte, denn deren Truppen wandten sich zum Rückzug, der gleichzeitig eine allgemeine Auswanderung der in jenen Gegenden ansässigen Bauern zur Folge hatte.

Wohl hätte man voraussetzen können, daß dieses Bureau unter den jetzigen Verhältnissen verlassen sei, doch mochte dem sein wie ihm wollte, Michael Strogoff konnte dahin fliehen, im Nothfalle die Nacht abwarten und sich dann wieder in die Steppe hinaus wagen, welche die tartarischen Plänkler durchirrten.

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araks

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