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»Ja, du hast recht, die Sache muß dich ungeduldig machen, aber du mußt doch begreifen, lieber Freund« und Herr Sesemann legte seine Hand wie bittend auf die Schulter seines Freundes , »es wird mir gar zu schwer, dem Kinde zu versagen, was ich ihm so bestimmt versprochen hatte und worauf es sich nun monatelang Tag und Nacht gefreut hat.

Noch an demselben Abend erklärte Herr Sesemann, als er allein mit Fräulein Rottenmeier im Esszimmer saß, um allerlei häusliche Angelegenheiten mit ihr zu besprechen, die Gespielin seiner Tochter werde im Hause bleiben; er finde, das Kind sei in einem normalen Zustand, und seine Gesellschaft sei seiner Tochter sehr lieb und angenehmer als jede andere.

»Ja, sie hat recht«, fiel hier der Vater ein; »die Sonne scheint, der Himmel ist blau, es ist keine Zeit zu verlieren, für jeden solchen Tag ist es schade, den du noch nicht auf der Alp genießen kannstDer Herr Doktor mußte ein wenig lachen: »Nächstens wirst du mir vorwerfen, daß ich noch da bin, Sesemann; so muß ich wohl machen, daß ich fortkomme

Jetzt lachte Herr Sesemann herzlich. »So willst du nicht, dass ich das Kind nach Haus schicke, Klärchen, du bist seiner nicht müde?«, fragte der Vater. »Nein, nein, Papa, tu nur das nicht!«, rief Klara abwehrend aus. »Seit Heidi da ist, begegnet immer etwas, jeden Tag, und es ist so kurzweilig, ganz anders als vorher, da begegnete nie etwas, und Heidi erzählt mir auch so viel

Am folgenden Abend waren große Erwartungen und lebhafte Vorbereitungen im Hause Sesemann sichtbar, man konnte deutlich bemerken, dass die erwartete Dame ein bedeutendes Wort im Hause mitzusprechen hatte und dass jedermann großen Respekt vor ihr empfand.

Jetzt führte die Großmama ihren Sohn zum Almöhi hinüber, und während nun die beiden Männer sich sehr herzlich die Hände schüttelten und Herr Sesemann begann, seinen tiefgefühlten Dank auszusprechen und sein unermeßliches Erstaunen darüber, wie nur dieses Wunder hatte geschehen können, da wandte sich die Großmama und ging ein wenig nach der andern Seite hinüber, dann das hatte sie nun schon durchgesprochen.

»Ah, da kommt unser Herr Kandidat, der wird uns Aufschluss geben!«, rief ihm Herr Sesemann entgegen. »Kommen Sie, kommen Sie, setzen Sie sich zu mirHerr Sesemann streckte dem Eintretenden die Hand entgegen. »Der Herr Kandidat trinkt eine Tasse schwarzen Kaffee mit mir, Fräulein Rottenmeier! Setzen Sie sich, setzen Sie sich keine Komplimente!

»Doktor, ich habe einen Gedanken: Ich kann dich nicht so sehen, du bist ja gar nicht mehr der alte. Du mußt ein wenig aus dir heraus, und weißt du, wie? Du sollst die Reise unternehmen und das Kind Heidi auf seiner Alp besuchen in unser aller NamenDer Herr Doktor war sehr überrascht von dem Vorschlage und wollte sich dagegen wehren, aber Herr Sesemann ließ ihm keine Zeit.

Herr Sesemann grüßte kurz und stieg ohne weiteres nach dem Zimmer seiner Tochter hinauf.

Die Gespenstergeschichte sei ihm sehr befremdend, er hoffe auch, sie sei vorübergehend; sollte es indessen keine Ruhe geben, so möge Fräulein Rottenmeier an Frau Sesemann schreiben und sie fragen, ob sie nicht nach Frankfurt zu Hilfe kommen wollte; gewiss würde seine Mutter in kürzester Zeit mit den Gespenstern fertig, und diese trauten sich nachher sicher so bald nicht wieder, sein Haus zu beunruhigen.