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Aktualisiert: 27. Juni 2025
Sie stünden unter dem Spiegel, rechts und links, und würden von niemand beachtet. Nun wollte Maja wissen, was ein Spiegel sei und warum diese beiden Statuen darunter stünden. „Im Spiegel sieht man sich an seinem Bauch, wenn man darauf kriecht“, erklärte Puck. „Es ist sehr amüsant. Wenn die Menschen vor ihn hintreten, fahren sie sich entweder in die Haare, oder sie reißen an ihrem Bart.
Was so ein Gesindel in Erfahrung bringt, dachte sie, hat für ernste Leute wenig Wert, ich werde wohl doch selbst sehen müssen, welche Beschaffenheit es mit dem Menschen hat. Aber die kleine Fliege Puck wurde doch um vieles erträglicher, nachdem sie diese ernste Lehre empfangen hatte. Zu Anfang ordnete sie unter Gebrumm und Schelten ihre Fühler, Flügel und die Härchen ihres schwarzen Körpers.
Puck machte ein paar aufgeregte Zickzackwege auf dem Blatt und riß an ihrem Kopf, so daß Maja ganz besorgt wurde. Aber die kleine Biene hatte nun doch gemerkt, daß sie nicht gar zuviel Gescheites von der Fliege erfahren würde.
Es war der kleinen Puck sehr schwer, Maja weitere Fragen über den Spiegel genau zu beantworten. „Sehen Sie,“ sagte sie endlich, „Sie sind doch sicher einmal über eine blanke Wasserfläche geflogen? So etwa ist ein Spiegel, nur aufrecht und hart.“ Die kleine Fliege wurde um vieles freundlicher, nun da sie merkte, daß Maja ihr zuhörte und daß ihre Erfahrungen Beachtung fanden.
Pück war mit diesem Wechsel, der auf die Befürwortung des Erzbischofs wirklich eintrat, sehr zufrieden, sowohl wegen des guten Fortschritts auf seiner Laufbahn, wie weil der Aufenthalt im Kloster ihm allzu eintönig geworden war und er nicht zweifelte, Klus, das zwar klein und nicht betriebsam, aber ein behagliches Städtchen war, wo infolge seiner schönen Lage reiche Leute ihre Einkünfte verzehrten, werde eine Fülle von Anregungen für seine Gemütsart in sich bergen.
Ein edles Herz rechnet nicht auf Entgelt. Ich bin dann schon wieder oben an der Zimmerdecke und höre zu, wie er undankbar ist.“ „Ich kann nicht eben sagen, daß mir das sonderlich gefällt“, meinte Maja. „Ist es nicht recht unnütz?“ „Soll ich etwa eine Honigwabe auf seiner Nase anbauen?“ rief Puck. „Sie haben keinen Humor, meine Liebe. Was tun +Sie+ denn Nützliches?“
Und wenn Maja auch keineswegs alles glaubte, was sie von der Fliege hörte, so bereute sie es doch, so gering von ihr gedacht zu haben. Andere sind oft um vieles gescheiter, als wir anfangs glauben, dachte sie. Und Puck fuhr fort zu erzählen: „Es dauerte lange, bis ich die Sprache der Menschen verstehen lernte. Man lernt sie schwer, ohne gewissermaßen mit den Menschen auf du zu stehen.
„Ja“, antwortete Maja und gab Puck die Hand. „Leben Sie wohl und erholen Sie sich recht. Ich habe noch allerlei vor.“ Und mit ihrem vertrauten leisen Summen, das immer ein wenig sorgenvoll klang, hob die kleine Maja ihre glänzenden Flügel und flog in den Sonnenschein hinaus auf die Blumenwiesen, um ein wenig Nahrung zu sich zu nehmen.
Dies war der Abt des Klosters, in dessen Nachbarschaft ihr Mann Forstgehilfe gewesen war, Wonnebald Pück, der kürzlich zum Bischof von Klus ernannt worden war und, heftig verliebt in die anmutreiche Frau, sie eindringlichst ermunterte, gleichfalls dorthin überzusiedeln, wo sie einzig auf der Welt noch Familienanhang hätte.
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