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Aktualisiert: 27. Juni 2025
"Ja," sagte Frau Pfäffling "und ich wußte, daß Lenzens zwei Töchter hatten, so kleinlich lieblos und spöttisch, daß jedermann sie fürchtete. Ich dachte bei mir: wenn der junge Mann im Überrock und mit dem Schirm in der Hand bei Professer Lenz in den Salon tritt, so wird er zum Gespött für den ganzen Kreis.
Ich aber hatte keine Ahnung, was die Ursache war. Dein Vater verwickelte mich gleich in ein gelehrtes Gespräch, und wenn ich dazwischen hinein einen Blick auf dich warf, so kam es mir wunderlich vor, daß du wie die Heiterkeit selbst dabei warst. Aber nun paß auf, Karl, nun kommt das Großartige. Als ich wieder aufstand, äußerte ich, daß ich im Nebenhaus bei Professer Lenz Besuch machen wollte."
»Denn sitten wi jä all' in'n Dustern bi'n Eeten,« bemerkte die Frau heiter. »Nöh, Herr Professer, kommen Sie man rein, ich mach Licht für Ihnen in der blauen Stube.« Sie ging voran in einen Raum, wo es kalt war, und zündete Unrat zu Ehren die beiden unversehrten rosa Kerzen an, die sich über ihren krausen Manschetten und flankiert von zwei großen Muscheln, im Trumeau spiegelten.
Aber Gott will man, daß ich Herrn Professer da an erinner', daß er es nich will.« »Was will er nicht?« fragte Unrat und lächelte von unten. »Die Künstlerin Fröhlich etwa?« Der Schuhmacher atmete schwer unter dem Druck seiner Sendung. Seine langen, hängenden Wangen schwankten in seinem Keilbart.
»Meister Rindfleisch, ich unterbreche ungern Ihr Mahl, aber ich ging grade vorbei und da kam mir der Gedanke, daß Sie mir aufgemerkt nun also! ein Paar Stiefel anmessen sollen.« »Zu dienen, Herr Professer,« und die Frau knixte, »zu dienen.« Rindfleisch bedachte sich; dann verlangte er die Lampe.
»Da denk' ich auch an, Herr Professer, und da denkt auch die Gemeihende an und versammelet uns Brüder am morgigen Abende zum Gebet mit einem berühmten Missionar. Ja o jah.« Unrat fand es schwierig, zur Künstlerin Fröhlich zu gelangen. Er suchte eine Weile, und als er keinen Umweg mehr fand, ging er gradaus.
»Nabend, Herr Professer.« Er schluckte erst umständlich seinen Bissen hinunter. »Und womit kann ich dienen?« »Ja,« versetzte Unrat, rieb sich unsicher lächelnd die Hände und schluckte auch, mit leerer Kehle. »Entschuldigen Sie man,« setzte der Schuhmacher hinzu, »daß hier schon allens duster is. Hier machen wir um Klock sieben Feierabend. Der Rest des Abendes gehört dem Herrn.
Der Wirt kam eben wieder mit dem Bier; er rief: »Nabend auch, Herr Professer, und beehren Sie mein Lakal bald wieder!« Im Torgang verweilte Unrat noch und suchte sich wiederzufinden.
»So lassen Sie's nun gut sein mit dem Maßnehmen, Meister, und sagen Sie mir vorwärts denn also! ob die Barfußtänzerin Fröhlich schon eingetroffen ist! Das sollten Sie wohl wissen!« »Ich, Herr Professer?« Und Rindfleisch stand bestürzt, »ich eine Tänzerin?« »Dadurch werden Sie auch nicht schlechter,« behauptete Unrat ungeduldig.
»Vorwärts denn also, Meister, jetzt heißt es zeigen, daß Sie, der Sie einige kleinere Arbeiten zur Zufriedenheit des Leh zu meiner Zufriedenheit bewerkstelligten, auch ein recht braves Paar Stiefel schaffen können.« »O ja, Herr Professer, o o oh ja,« erwiderte Rindfleisch demütig und beflissen wie ein Primus.
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