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Aber der Zug hielt, und Bismarck stand wirklich am offenen Fenster. „Ist das Prien?“ fragte er den Bürgermeister. „Na, Prean“, antwortete der verzagte Mann, und ein unterdrücktes Lachen ging durch die Menge, die sich eilig vorwärts gedrängt hatte.

Es war eine andere Zeit, und wenn ich mich daran erinnere, wie damals eine absprechende Kritik über einen der Könige der Fraueninsel die ganze Kolonie in Aufregung versetzte, wie sich die Entrüstung übers Wasser gegen Prien hin fortschwang und viele Gemüter beschäftigte, dann darf ich wohl sagen, es war eine harmlose Zeit.

Der Herr Buchbindermeister saß ein paar Tage darauf, zuweilen noch mit den Spuren des Kampfes, wieder gemütlich bei seinen Mitbürgern und Honoratioren, die ihn mißhandelt hatten, und trank und stritt und hatte von Glück zu sagen, wenn er zu alten Pflastern nicht gleich neue erhielt. So litt und stritt man in Prien noch manches Jahr nach dem unseligen Kulturkampf.

Haarsträubende Geschichten wurden gedruckt, noch haarsträubendere erzählt, und mehr als ein braver Mann im Altbayrischen glaubte, was mir der Herr Aufschläger in Prien ernsthaft erzählte, daß Bismarck nur deshalb so unmenschlich wüte, weil er täglich einen Schnapsrausch habe.

Scharen von Arbeitern siedelten sich auf der Insel, aber auch auf den nächsten Ufern an; Bauführer und Poliere mieteten sich in Prien ein, die Zufuhr des Materials brachte Fuhrleuten und Schiffern guten Verdienst, und der große Mann in diesem früher so stillen Winkel war der Erbauer des Schlosses, Ritter von Brandl.

Es bedeutete offenbar eine ungeheure Umwälzung, die noch jahrelang vorbereitet und erwogen werden mußte, sie schon am 15. Juli anfangen zu lassen. Aber auch so, wie sie waren, brachten mir die Ferien eine Fülle ungetrübter Freuden. In Prien am Chiemsee hatte meine Mutter ein Gasthaus gepachtet, dieKampenwand“, und ich durfte die Knabenjahre, wie ehedem die Kinderzeit, auf dem Lande verbringen.

Mein ältester Bruder durfte in Prien ein Festschießen mitmachen, und Bauer fand sich dabei ein, um zu sehen, ob der Sohn dem Vater nachschlage.

Der Streit, der damals im Nachklingen noch in ganz Deutschland die Gemüter erregte, und der später selbst von den Liberalen, die ihn mit Feuereifer betrieben hatten, alsunseliger Kulturkampfbezeichnet wurde, teilte auch den guten Markt Prien in zwei Lager.

Es läßt sich denken, daß ich begierig zuhorchte, und ich war nicht nur ein aufmerksamer, sondern häufig auch der einzige Gesellschafter des Hauptmanns, von dem sich seine Bekannten meist zurückzogen, wenn er zu trinken anfing. Einer hielt zuweilen bei ihm aus, ein Fürst W., der als Baron Altenburg in bescheidenen Verhältnissen in Prien lebte.

Als ihr nach dem Tode meines Vaters die Sorge für sieben unmündige Kinder überlassen blieb, bei einer Witwenpension von nicht ganz hundert Mark im Monat, griff sie tapfer zu und pachtete den GasthofZur Kampenwandin Prien.