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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Was blieb mir demnach übrig, als daß ich mich noch einmal unter das alte verhaßte Joch bequemte, und, als Setzschiffer, auf einem Leichter-Fahrzeuge, zwischen Königsberg, Pillau und Elbing hin und her tagelöhnerte, um nur mein kümmerliches Brot zu verdienen. Drei mühselige Jahre blieb mein Schicksal in dieser Schwebe; und Gott weiß, wie sauer, ja bitter sie mir geworden sind!

Gleich darauf ging ich, früh im Jahre 1779, von Pillau als Passagier nach London, und meldete mich sofort bei den dortigen Korrespondenten meines neuen Prinzipals und empfing nun aus deren Händen die Instruktion, wie ich bei meinem Einkaufe verfahren sollte. Diese war aber leider von der Art, daß ich, wäre sie mir früher zugekommen, keinen Schritt vor die Türe darum gegangen sein würde.

In solcher Weise ging ich auch im Oktober von Danzig nach Königsberg, und von Königsberg mit einem Schiffe in See, das nach Amsterdam bestimmt war und von Karl Christian, einem in Pillau ansässigen Schiffer, geführt wurde. Ich hatte mich als Steuermann verdungen.

Es währte auch nicht lange, so ward ich, gleich vielen andern meinesgleichen, von den Russen, die damals in ganz Preußen den Meister spielten, gepreßt und zum Transport von Proviant und Militäreffekten von Pillau nach Elbing und Stuthof gebraucht.

Das Schiff, dessen Güter ich diesmal eingenommen hatte, war indes schon vor mir nach Pillau abgesegelt, und es blieb nichts übrig, als ihm nachzufolgen; aber zu gleicher Zeit verließ mich mein Schiffsvolk heimlich, dem es wohl bange werden mochte, mit mir bei den Russen in die Patsche zu kommen.

Ich stutzte einen Augenblick, ermutigte mich aber doch alsbald zu dem Bescheide: Den würden sie wohl in Pillau suchen müssen. »Nein! neinunterbrach mich der Offizier, welcher deutsch sprach, »wir wissen, daß er hier schon wieder zu haben ist. Wir wollen ihn wohl herausklopfenKlopft nur, dachte ich, und schritt ganz lässig zur hinteren Hoftüre hinaus.

Nicht besser stand es um einen Schiffsanker von achthundert Pfund, der mir auf meinem vorigen Schiffe und bei einer früheren Reise am Bollwerke zu Pillau in einem Sturme zerbrochen worden. Da die beiden Stücke in Königsberg nicht wieder zusammengeschmiedet werden konnten, so hatte ich sie dem Steinkraus mitgegeben, um dies in Amsterdam bewerkstelligen zu lassen.

Vergebens bat ich schriftlich einige Freunde in Pillau, nach meinem Eigentum zu sehen, denn niemand wollte sich damit befassen, um sich nicht vielleicht mit den Russen böse Händel zu machen. Endlich verblutete sich die Geschichte, so daß ich es allmählich wagte, aus meinem Verstecke hervorzukommen; und im Frühling 1762 durfte ich mich selbst wieder in Pillau blicken lassen.

Allein wie sorgfältig wir auch jeden Winkel der Kajüte durchsuchten, so ließ sich doch nicht die mindeste Spur des Verlorenen entdecken. Des dritten Tages nachher war ich im Sunde, und zwei Tage später vor Pillau.

Diesmal zwar gelang es, aber dennoch war der Handel, als ich Fischhof wieder erreichte, schon verraten, und ein paar bekannte Lotsen, die von Pillau kamen, warnten mich, dort dem Frieden nicht zu trauen, indem mir von meinen Widersachern bereits aufgepaßt werde.

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