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Aktualisiert: 13. Mai 2025


Wie mir erzählt wurde, war er von der Zusammenkunft stark enttäuscht; der berühmteste Prozeßmann Europas soll sich als recht trockener Spießbürger gezeigt haben, der für die Opfer, die ihm von einzelnen, insbesondere von Picquart, gebracht worden waren, kaum Verständnis bewies. Jedenfalls hat er durch seine dürftige Art dem großen skandinavischen Gönner die weltgeschichtliche Szene verdorben.

Zu den täglichen Gästen in Langens Haus gehörte der entlassene Oberstleutnant Picquart, der im Dreyfus-Prozeß berühmt geworden war. Ein stiller Mann von zurückhaltendem Wesen und verbindlichen Manieren, der nicht gerade typisch französisch aussah; der Eindruck verstärkte sich, wenn er tadellos Deutsch ohne jeden Akzent, und noch mehr, wenn er elsässisch Dütsch sprach.

Er beobachtete viel und sprach wenig, und er war mir mit seiner schweigsamen, nachdenklichen Art fast unheimlich; er muß, wenn er dazu gebraucht worden ist, als Spion in Deutschland die besten Dienste geleistet haben. Langen sagte einmal zu ihm: „Sie haben sicher bei uns mehr gesehen, als Sie sehen durften.“ „Man sieht nie genug“, antwortete Picquart ruhig.

Damals war gerade der englische General Methuen von Delarey gefangengenommen worden, aber als man bei Tische Befriedigung über diesen Erfolg der Buren äußerte, sagte Picquart kurz und bestimmt: „In sechs Wochen ist die Sache trotzdem zu Ende.“ Es hat fast auf den Tag gestimmt.

Picquart beteiligte sich selten an dem Gespräche, doch einmal sagte er: „Man wollte mich im Gefängnisse umbringen, und man hätte es auch sicher getan, wenn ich nicht kurz vor meiner Verhaftung die Erklärung veröffentlicht hätte, daß ich unter keinen Umständen, geschehe was wolle, Selbstmord verüben würde.

Picquart ist ziemlich lange vor dem Kriege gestorben; gab es französische Heerführer, die Deutschland und seine Armee so gut kannten wie er, dann waren sie gefährliche Gegner. Bald nach meiner Ankunft in Paris kam auch der dänische Maler Kröyer zu Langen.

So konnte man keinen Selbstmord vortäuschen, wie bei Henry, und scheute sich, mich um die Ecke zu bringen.“ Georges Clemenceau, der damals ohne Mandat war und für den Senat kandidierte, sagte, wie uns sein Bruder erzählte: an dem Tage, wo er Ministerpräsident werde, erhalte Picquart das Portefeuille des Kriegsministers. Es klang nach wenn und aber, und war zwei Jahre später Tatsache.

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