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Aktualisiert: 3. Mai 2025


Ach, sie war so bestürzt gewesen, so bestürzt. Sie hatte geglaubt, in Peterleins Augen stehe sie fleckenlos da, und sie hatte auch geglaubt, das müsse so sein. Wenn die Kinder an den Eltern Fehler entdeckten mußte da nicht jeder Respekt verschwinden?

Der alte Peter aber blieb stehen und hatte plötzlich eine Vision des kleinen Peterleins, wie es ihm am ersten Schultag eine Geschichte erzählte. Hatte er ihn damals abgewiesen? Hatte er sich nicht gefreut an des Kindes Freude? Warum heute nicht? War ihm denn sein Kind, sein eigen Kind, nicht mehr lieb?

Dann ging er zum Zaun hinüber und warf die Steine auf den Kehrichthaufen, einzeln, langsam, als wolle er die Qual möglichst lange auskosten. Einmal hielt er inne. Einer der Steine war auf ein Stück Eisen gefallen und zerbrochen. Da hatten Peterleins scharfe Augen an der glatten Bruchfläche etwas zu entdecken geglaubt. Aber er machte keine Bemerkung darüber.

Er kletterte mit seinem Schatz vorsichtig wieder hinauf, lief durch den Garten und ins Haus. Dort ging er lange Zeit ruhelos umher. Kein Versteck wollte ihm gut genug erscheinen für seinen herrlichen Stein. Endlich geriet er auf den Einfall, ihn in sein Kopfkissen zu schieben. Frau Elisabeth entdeckte natürlich den verborgenen Schatz, als sie Peterleins Kissen zurechtschüttelte.

Sie wußte, nie würde sie diese entsetzten Augen vergessen können. Das aber ahnte sie nicht, daß ihr Bild durch lange Monate hindurch wie ein köstlicher Schatz in Peterleins Herzen gehütet wurde.

Einen Augenblick war ihr, die ganze Bergkette senke sich, als wolle sie ihr eine spöttische Verbeugung machen. Die Fremde mußte jedes Wort gehört haben. Peterleins Stimme war so durchdringend hell, und die halb vorwurfsvoll, halb trotzig gesprochenen Worte hatten sehr deutlich geklungen. Frau Elisabeth neigte sich ein wenig vor und sagte ärgerlich: »Du bist ein ungezogenes Kind, Peter!

Er gab ihr ja auch wieder gute Worte, und sie hatte ein behagliches Heim und konnte hübsche Kleider tragen und brauchte keine grobe Arbeit zu tun. Aber nun war so vieles anders geworden. Unter Peterleins dunkelm Lockenbusch fingen allerlei Gedanken zu arbeiten an.

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