Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 12. Mai 2025
Der Mudir in Audjila hatte mir für die bedeutendsten Schichs der beiden Oerter Briefe mitgegeben, welche ich gleich bei unserer Ankunft durch den Führer hatte abgeben lassen. Gegen Abend kam denn auch Schich Yunes, um uns zu begrüssen. Es war derselbe, der zur Zeit Hamiltons in Djalo war, und obschon dieser sich eben nicht sehr zufrieden über ihn ausdrückt, gefiel mir der Mann recht gut.
Die meisten tragen ein blaues Kattuntuch um den Kopf, und desshalb war auch nicht zu erkennen, welcher Mode sie in Beziehung ihrer Haare huldigen. Vom Liva Bengasi abhängig, werden alle Oasen von einem Mudir regiert, der seinen Sitz in Djalo hat, aber meist seine Zeit in Bengasi zubringt.
Zudem hatte der Mudir seinen Wohnsitz nicht darin aufgeschlagen, weil keine Harem-Vorrichtung darin ist. Dies Gebäude, welches den pomphaften Namen Schloss führte, war früher, als Audjila noch unabhängig war, von dem Bei der Oase bewohnt worden.
Jetzt tauchten auch die Gärten von Esneh auf und bald darauf erblickte man die größeren Gebäude und die schlanken Minarets der Moscheen. Unser Factotum, Mohammed Daud, hatte ich vorausgeschickt, um uns beim Mudir anzumelden, und eine halbe Stunde vor der Stadt kam uns auf einem prächtigen weißen Berberhengste der Unter-Mudir entgegen, um uns willkommen zu heißen.
Der Mudir von Esneh hatte aber auch früher an der Spitze der Asisieh-Dampfer-Compagnie gestanden, er war noch früher See-Capitain gewesen und hatte als solcher die Welt kennen gelernt. Auch die anderen Honoratioren der Stadt waren ordentliche Leute.
Da nun aber solche Stellen sehr häufig vorkommen, so hatte ich ein für allemal die Gewohnheit mich begraben zu lassen und legte zuerst gewöhnlich den Stein; ausser unserem Führer, dem Diener des Mudir von Audjila und meinem Neger Bu-Bekr, hatte Niemand von uns den Weg zurückgelegt, wir liessen uns also alle begraben, wie auch später noch öfter. Am 10.
Dann nach Norden biegend, erreichten wir das Kasr oder Schloss, welches die Wohnung des Mudir, Rathhaus und Gefängniss für ganz Siuah ist. Hier wurden wir einquartiert, und da der Mudir gerade in Alexandrien war, uns die ganze obere Etage, welche gute und luftige Zimmer hatte, zur Verfügung gestellt.
Freilich werden dabei auch noch wohl manche Nebenerpressungen dreingehen: der Mudir verlangt seine Bakschisch, der Kadhi spricht nur Recht, wenn man ihm so und so viel unter seinen Teppich legt, aber das ist Norm in allen mohammedanischen Staaten, und die Siuahner haben keineswegs Grund mit der ägyptischen Regierung unzufrieden zu sein.
Der Mudir verstand etwas Englisch und war einer der besten ägyptischen Provinzialbeamten, den ich noch gesehen hatte: Wie fein und "=gentlemanlike=" war sein Benehmen gegen das des Siuter Mudir, der ein ehemaliger Sclave von Abbas Pascha war!
Und als wir dann durch die engen Strassen, die gerade breit genug waren für ein beladenes Kameel, dahinzogen, kam uns der Mudir schon entgegen, begleitet von all seinen Beamten, Dienern und einem grossen Tross Neugieriger.
Wort des Tages
Andere suchen