Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 23. Juni 2025


Auf mein Erwiedern, dass ich dies nicht leiden würde, sondern vollkommen auf den guten Sinn der Siuahner vertraue, wollten sie nicht hören, erst auf meine Erklärung, dass, falls sie zu bleiben bestünden, ich aufpacken und meinen Lagerplatz weiter zurück verlegen würde, zogen sie von dannen, mit dem Versprechen, mich am folgenden Morgen feierlichst einzuholen.

Nachdem ich seine übrigens ganz natürliche Neugier befriedigt hatte, dachte auch ich Recht zum Fragen zu haben, und erfuhr nun zuerst, dass ich hier im Ort Chamisa sei, dass sie Siuahner seien, aber ausser Abstammung und Sprache nichts mit ihnen zu thun haben, dass noch sieben andere Familien in Chamisa wohnten, und sie in allem mit Sklaven 43 Männer zählen, mit Frauen, Sklavinnen und Kindern aber etwa 100 Bewohner ausmachten.

Bei Minutoli werden 8000 Bewohner auf 6 Stämme vertheilt angegeben, Hamilton, mein Vorgänger, rechnet nur die Hälfte, 4000 Einwohner. Dovretti hat für Siuah allein 2500 Seelen. Die Siuahner selbst gaben mir die Zahl der waffenfähigen Männer auf 600 Mann und 800 männliche Sklaven für die ganze Bevölkerung an, was eine Totalbevölkerung von 5600 Seelen ergeben würde.

Die Bewohner der Oase verschmähen ebenso wenig den Genuss des Lakbi und Araki, wie die übrigen Inselbewohner der libyschen Wüste, nur verbergen sie den Fremden ihre Trunksucht, und wenn man ihren Worten Glauben schenken wollte, so hätte ein Siuahner nie Lakbi gesehen.

Die Wohnungen der Rhadamser und Siuahner unterscheiden sich auch noch dadurch von den übrigen Wohnhäusern in der Sahara, daß sie keinen, oder selten doch nur einen sehr kleinen Hof im Innern haben: Alles ist in Zimmer und kleine Gemächer getheilt. Oben mit platten Dächern versehen, bilden diese Dächer in Rhadamas zugleich die Straßen für die Frauen.

Und so kam es denn auch; am andern Morgen ganz früh waren Alle wieder da und noch viele Neugierige mit ihnen. Auch der alte Staui hatte sich Morgens wieder eingefunden, in seiner Blindheit war er im Dunkeln vom Wege gekommen, und der arme Teufel hatte die ganze Nacht ohne Nahrung am Fusse einer Palme zubringen müssen, bis in der Früh ihm Siuahner den Weg zu unserm Lagerplatz zeigten.

Was den Handel Siuahs anbetrifft, so ist derselbe gering, der Siuahner hat lange nicht den Unternehmungsgeist der Modjabra, seine weitesten Reisen sind Alexandria und Kairo; nach Audjila oder Bengasi, nach Fesan oder Sudan kommt er nie. Jedoch als Zwischenstation von jeher wichtig gewesen, besitzt Siuah verhältnissmässig viel Geld.

Freilich werden dabei auch noch wohl manche Nebenerpressungen dreingehen: der Mudir verlangt seine Bakschisch, der Kadhi spricht nur Recht, wenn man ihm so und so viel unter seinen Teppich legt, aber das ist Norm in allen mohammedanischen Staaten, und die Siuahner haben keineswegs Grund mit der ägyptischen Regierung unzufrieden zu sein.

Aus dem Grunde halten auch die Siuahner keine Kameele, obschon die Agolweiden in der Oase ausgezeichnetes Futter dafür abgeben.

Hervorstehende Backenknochen, wulstige Lippen, breite Nase, fast ebenso viele mit lockigen, wie mit schlichten Haaren, schwarze stechende Augen, gebräunte Hautfarbe bei fast magerem Körperbau, das ist das Bild eines heutigen Siuahner.

Wort des Tages

ibla

Andere suchen