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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Peter Maritz war außer sich; er raufte sich die Haare; er erklärte dies für die größte Tölpelei, die ihm überhaupt je ins Gesicht hinein gesagt worden sei. Nichtsdestoweniger blieb der sanfte Alexander bei seiner Meinung, und streitend rückten sie in Kulmbach ein.
Peter Maritz zeichnete sich vorzüglich durch seine Eloquenz aus, die etwas Blutdürstiges und Henkermäßiges hatte; ob er jedoch nicht ein wenig feig war, ein wenig Prahler wie viele korpulente und rotbackige Menschen, das will ich unentschieden lassen.
Das Zeugs, worauf ich liege, ist steinhart, trotzdem will ich schlafen, weil ich sonst verrückt werden müßte vor Wut.« Kurze Zeit nach dieser übellaunigen Replik schnarchte Peter Maritz schon. Alexander jedoch, mit dem Gefühl des Neides und mit dem andern Gefühl leiser, fast noch wohlwollender Geringschätzung gegen den Freund, überließ sich seinen Gedanken.
Wir haben Lieder gedichtet, die den Tyrannen in die Fenster geflogen sind, verderblicher als Kanonenkugeln.« – »Hurrah!« heulten die Meuterer. »Her mit den Liedern! Zeigt uns die Lieder! Singt uns eure Lieder! Heraus damit!« Peter Maritz blickte seinen Gefährten flehend an. Alexanders Miene war verstört. Der Atem der auf ihn Eindringenden verursachte ihm Übelkeit.
Trotz jäh eingetretener Stille vermochte ihn keiner zu hören; die hintersten drängten sich wütend vor, noch war der allgemeine Grimm im Wachsen, da entriß Peter Maritz das Manuskript aus Alexanders Hand, stellte sich in große Positur und las mit schmetternder Stimme: Ich richt euch einen Scheiterhaufen, auf dem das Herz der Zeit erglüht, mein Volk will ich im Blute taufen, das sich umsonst im Staube müht.
Freilich, da ziehst du den Schwanz ein, du Dichterjüngling, weil du träg bist und keine Rage in dir hast.« Alexander bebte, er griff nach seinem Manuskript, seine Augen brannten und mit einer Geberde schönen Zorns warf er Peter Maritz die Blätter vor die Füße.
Da wälz’ ich seit Monaten einen Stoff in mir herum, Mensch! wenn ich dir den erzähle, da kniest du einfach.« Und Peter Maritz entwickelte in derselben hochtrabenden Suada seinen Stoff. Es handelte sich um einen hamletisch gestimmten Fürstensohn, der, mit seinem Herzen ganz beim Volk, zähneknirschend, doch tatenlos, Zeuge der Bedrückung eines despotischen Regiments ist.
Peter Maritz rief ihnen mit einem gellenden Demagogen-Gelächter zu: »Nur frisch drauf los! schließlich wird man auch in Krähwinkel Genugtuung finden für die Niedertracht und die Dummheit einer verrotteten Beamtenwirtschaft.« Das war zu viel.
Der Transport auf die zum funkelnden Himmel getürmte, umwaldete Burg glich einem Volksfest. Peter Maritz schimpfte und fluchte unablässig, aber als sie beim Schein eines
Versonnen schaute Alexander hinüber und sagte: »Überall da wohnen Menschen, und wir wissen nichts von ihnen.« – »Das ist richtig«, antwortete Peter Maritz; »alles das ist Botukudenland für uns. Und warum wissen wir nichts von ihnen? Weil wir vom Leben überhaupt zu wenig wissen.
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