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Die wollte gewiß diese letzten schönen Beeren noch haben, und dann konnte es der Großmutter gleich noch den außergewöhnlichen Gewinn heimbringen. Immer eiliger wurde sein Schritt. Still und traurig hinter ihm her ging das Maneli. Man konnte wohl sehen, daß es an seinem Kratten nicht schwer zu tragen hatte. Es mußte ein anderer Grund sein, warum es so langsam und niedergedrückt daherkam.

"Ja, Großmutter, und siehst du", fuhr das Trini immer noch halb außer Atem fort, "ich war vor allen anderen zuerst fertig und hatte doch den Kratten so voll wie kein anderes Kind. Das Maneli hatte seinen nicht halb voll.

Aber jetzt sagte sie ernsthaft: "Aber Trineli, du stößt doch nicht etwa das Maneli weg, wenn es einen guten Platz gefunden hat, so daß du dann die Beeren bekommst? Das wäre nicht recht." "Doch, freilich, das tue ich schon, das tut man immer, Großmutter", versicherte das Trini. "Es muß jedes sehen, daß es die meisten und die schönsten erwischt. Daher geht es dann natürlich immer so rauh zu."

Nun wollte das Trini sein Unrecht wieder gutmachen und dem Maneli schnell noch ein wenig von seinen Beeren abtreten. Es lief immer eiliger, aber nicht bergan, der Wohnung der Großmutter zu, sondern querfeldein eine ganze Strecke weit.

Danke tausendmal!" rief ihm das Maneli aus allen Kräften nach, dann stürzte es in die Hütte hinein. Jetzt hielt das Trini auf einmal an und kam zurück gerannt. Es wollte sehen, was die Mutter beim Anblick von Manelis Kratten sagen wurde, der ja den ganzen Sommer lang nie so voll gewesen war. Durch die zerbrochenen Scheiben an dem niedrigen Häuschen konnte es alles sehen, was drinnen vorging.

"Vom Trini, vom Trini!" wiederholte das Maneli drei-, viermal, "es hat sie mir alle gegeben, alle! Und denk, Mutter, für diese Menge gibt die Wirtin jetzt zwei ganze Franken." "Gott vergelt's dem Kind und ersetz es ihm und der Großmutter hundertfach, was es heute für uns getan hat. Er weiß allein, wie ich mich die ganze Nacht hindurch gesorgt habe, wo ich am Morgen Brot für euch nehme.

Und es wollte jedesmal, wenn es seinen Kratten gefüllt hatte, noch dem Maneli den seinigen füllen helfen. Wenn nicht beide voll wurden, so wollte es immer mit ihm teilen. Denn das Trini hatte sich über die Worte der armen, kranken Mutter mehr gefreut, als über den eigenen vollen Kratten.

Der Vater, der ein Tagelöhner war, brachte nicht immer so viel heim, daß es zu allem langte. Eben jetzt, da die Dämmerung heranrückte, hatte Trini das kraftlose Maneli mit einem heftigen Stoß auf die Seite geschoben. Denn es stand noch an einer Stelle, die mit besonders großen Beeren bedeckt war, und Trini wollte schnell seinen Kratten damit vollfüllen.

Auf einem Holzblock vor dem Häuschen saß ganz unbeweglich eine kleine Gestalt, den Kopf auf die Arme gelegt. Trini trat hinzu. "Was hast du, Maneli?" fragte es erstaunt, als es die kleine Gestalt erkannt hatte, "warum weinst du so?" Das Maneli hob den Kopf und sah so traurig aus, wie Trini es noch nie gesehen hatte.

"Nein, nein, das mußt du mit dem kleinen, schwachen Maneli nicht mehr tun", mahnte die Großmutter. "Siehst du, es kann nicht neben dir aufkommen, es ist kraftlos und kann sich nicht wehren, und seine Mutter hätte die Beeren nötig. Sie weiß gewiß manchmal nicht, wo sie für alle die kleinen Kinder Brot hernehmen soll.